Beim Dreh des Zuberumzugs Foto: Archiv Narrenzunft

Peter Schell, der den "Karl Faller" in der SWR-Schwarzwaldserie "Die Fallers" verkörpert hat, ist am Donnerstag im Alter von 64 Jahren gestorben. Zu Schramberg, vor allem der Da-Bach-na-Fahrt, hatte der Schauspieler eine besondere Beziehung.

Schramberg/Baden-Baden - "Ich dachte erst, ich seh’ nicht recht", sagt Elferrat Stefan Link traurig zum Tod des Schauspielers. Er und Schell haben sich vor mehr als 20 Jahren kennengelernt. Das Event, für das die Schramberger Fasnet weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt ist, war stets regelmäßig wiederkehrendes Element in der Serie – so war es nur eine Frage der Zeit, bis der "Fallers-Tross" zu Dreharbeiten direkt in die Talstadt reisen würde.

"1997 hat das SWR erstmals angerufen, der Dreh war 1998", erinnert sich Link. Er und der langjährige Bach-na-Fahrer-Chef Martin "Kuma" Kuhner waren die Ansprechpartner für das Film- und Produktionsteam – so halfen sie etwa beim Verfassen des Drehbuchs. Link erinnert sich noch gut, als die "Kolonne" zu den Dreharbeiten für die Episode "Narri Narro V" anrückte: "Die sind mit einem riesen Brimborium gekommen, da war noch richtig Geld da." In der Folge sollten Karl Faller und sein Freund Hannes (gespielt von Martin Wacker) bei der Da-Bach-na-Fahrt an den Start gehen – ihr Motto lautete "Himmel und Hölle".

Schauspieler wurden gedoubelt

Da kam Link wieder ins Spiel: "Den Schauspielern war es streng verboten, selbst ins Wasser zu gehen", erklärt Link. Deshalb wurden die beiden gedoubelt. Für die Szenen während der Kanalfahrt sprangen Thomas Brantner für Schell und Stefan Link für Wacker in die Bresche – beziehungsweise auf den Zuber. "Im Ziel haben uns die beiden dann wieder ersetzt. Schell hat dabei aber so Bock auf die Bach-na-Fahrt gekriegt, dass er im Anschluss heimlich in Richtung Start gelaufen ist", sagt Link und lacht.

Wie es der Zufall wollte: Genau zu diesem Zeitpunkt fuhr der Zuber mit dem Motto "Die Fallers" von Eugen Kunz und Jürgen Kustermann an ihm vorbei – und Schell sprang dazu und fuhr spontan mit. Die Versicherung des SWR bekam’s hoffentlich nie mit: Er ging schon kurz nach dem Start baden.

Auch bei der zweiten Folge, für die in Schramberg gedreht wurde, war Link Ansprechpartner des Teams, von denen er mit einigen bis heute Kontakt hat – "meine Tochter Franzi hat erst vor wenigen Jahren noch ein Praktikum dort gemacht", sagt er. Am Freitagmorgen hat er ein Foto aus dem Album gekramt, auf dem sie mit eineinhalb Jahren bei Peter Schell auf dem Arm sitzt.

"Sie haben mich vorab schon immer wieder angerufen, weil sie in Baden-Baden den Raketenzuber "Poseidon" gebaut und meine Hilfe gebraucht haben", erinnert sich Link. "Ich muss schon sagen, das war eine wirklich geile Zeit." Auch abends beim Bach-na-Fahrer-Ball waren Schell und das gesamte "Fallers"-Team nicht nur mittendrin, sondern voll dabei. Das habe Schell für ihn ausgemacht, sagt Link. "Der hatte einen solchen Spaß an der Sache, dass er privat einfach mitmachen musste."

"Ich weiß nicht", sagt Stefan Link über den verstorbenen Schauspieler, "ob er sich selbst als einer bezeichnet hätte. Aber er war es offiziell in der Serie und ›schwarz‹ bei der echten Bach-na-Fahrt. Das macht ihn für mich zu einem Bach-na-Fahrer", sagt Link.