Der Wanderzirkus, dem der Elefant gehört, der einen Spaziergänger getötet hat, gastiert derzeit in Buchen. Foto: dpa

Nach dem tragischen Tod eines Spaziergängers in Buchen, der von einer Elefantenkuh aus einem Zirkus angegriffen worden war, fordern die Tierschutzorganisationen Vier Pfoten und Peta ein Verbot von Wildtieren in Zirkussen. Das Tier scheint unterdessen eine neue Heimat gefunden zu haben.

Buchen/Zürich - Nach der tödlichen Attacke eines Zirkus-Elefanten auf einen Spaziergänger in Baden-Württemberg fordert die Tierschutzorganisation Vier Pfoten ein Wildtierverbot für Wanderzirkusse. „Bewegungsmangel und permanenter Stress führen häufig zu Verhaltensstörungen bei den Tieren, zu deren Folgen aggressives Verhalten gehört“, sagte der Wildtierexperte der Organisation, Thomas Pietsch, laut Mitteilung. Unterdessen wurde bekannt, dass die Elefantenkuh ein neues Zuhause bekommt. Wo, soll allerdings nicht bekannt gemacht werden.

Der Geschäftsführer eines Serengeti-Parks hatte verkündet, dass der Elefanten in den Tierpark in Hodenhagen kommt. Der Zirkusbetreiber habe sich aber anders entschieden, sagte ein Polizeisprecher. Im Serengeti-Park im niedersächsischen Hodenhagen wird das 34-Jährige Tier zwar kein neues Zuhause finden, wie die Polizei am Sonntag bestätigte. „Es geht aber in einen anderen Park“, sagte ein Polizeisprecher. Den Namen des Tierparks wollte der Beamte nicht nennen. „Sonst geht es dort ab mit den Tierschützern.“

Die Tierschutzorganisation Peta hatte den Zirkusbetreibern in der Vergangenheit mehrfach nicht artgerechte Haltung vorgeworfen. Die Organisation will nun Anzeigen wegen fahrlässiger Tötung sowohl gegen die Zirkusverantwortlichen als auch gegen die zuständigen Behörden erstatten.

Immer wieder tödliche Unfälle

In Zirkussen in Europa und Nordamerika seien seit 1980 mindestens 52 Menschen von Elefanten getötet und fast 150 teilweise schwer verletzt worden. In Deutschland gebe es noch über 140 Wanderzirkusse mit gefährlichen Wildtieren wie Braunbären, Löwen, Tigern und Nashörnern.

Der tragische Unfall sollte für alle Zirkusse Anlass sein, ihre Sicherheitskonzepte zu überprüfen und über ein Auslaufen der Haltung gerade gefährlicher Wildtiere nachzudenken, sagte Pietsch.