Knut Maisch zeigt, wo das Rolltor mittels Schlüssel weggeschoben werden kann, damit Menschen mit körperlichen Einschränkungen, mit Kinderwagen oder schwerem Gepäck barrierefrei zu den Bahnsteigen kommen können. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Übergang zu den Bahngleisen soll verbessert werden

Titisee-Neustadt (gb). Was noch vor kurzem als unausweichliches Hindernis galt – einen kurzen Weg zum Bahnsteig für Menschen mit Handicaps, Mütter mit Kinderwagen, Radfahrer oder Reisende mit schwerem Gepäck – scheint nun in greifbare Nähe zu rücken.

Eckart Fricke, der Bahn-Konzernbevollmächtigte Baden Württembergs, und Knut Maisch, Leiter der Anlageplanung Regionalbereich Südwest, hatten die Lösung mit im Gepäck, als sie sich mit Bürgermeister Armin Hinterseh und Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter trafen.

Die praktikable Lösung sind Schlüssel für das Rolltor, welches den kurzen Weg zwischen den Bahnsteigen versperrt und Reisende zum Weg durch die Unterführung über Treppen zwingt. Am Mittwoch überzeugten sich die Bahnbeauftragen persönlich von der schwierigen Situation, die Menschen mit Handicap und Mütter mit Kindern anschaulich demonstrierten. "Eine gute Lösung, die machbar ist und für die Menschen eine große Verbesserung darstellt", kommentierte Bürgermeister Hinterseh.

Das Konzept, so Rita Schwarzelühr-Sutter, müsse gut kommuniziert werden und praktikabel sein. Hierzu gehören auch Infokästen am Bahnhof. Bei der Pressekonferenz wurde klar, dass das Schlüsselsystem schon seit dem 26. September 2014 angeboten wird. Auch die Verbände für Menschen mit Behinderungen hatten zu diesem Zeitpunkt schon Schlüssel erhalten. Allerdings kam dies weder in der Bevölkerung noch im Gemeinderat "so rüber", wie Armin Hinterseh erklärte.

Während dies eine sofortige Lösung ist, wird die Barrierefreiheit des Bahnhofs selbst noch etwas dauern. Das Breisgau-S-Bahn-Konzept ist auch für den Bahnhof Neustadt relevant. Eckart Fricke (DB-Konzernbevollmächtigter) erklärte, dass der Bahnhof im großen Stile umgebaut werden soll. Hierzu gehören auch die Anpassung der Bahnsteige an das neue Zugsystem (Breisgau-S-Bahn-Konzept) sowie die Schaffung von zwei Aufzügen. Geprüft werden soll, ob diese schon im Vorfeld gebaut werden könnten. Im Eisenbahnbundesamt rechnet man mit einer 18-monatigen Bearbeitungszeit bezüglich der Genehmigung und Finanzierung. Somit könnte der Baubeginn im Jahr 2018/19 erfolgen.

Bürgermeister Hinterseh unterstrich die Wichtigkeit eines barrierefreien Bahnhof nicht nur für die Region, sondern auch für den Skisprung-Weltcuport. Er wünschte sich außerdem eine Verbesserung am Bahnhof Titisee mit einer Verlängerung der Unterführung bis zum Großparkplatz.

Menschen mit Handicap, Mütter mit Kinderwagen, Reisende mit schwerem Gepäck oder mit Fahrrad können mit einem Schlüssel das Rolltor verschieben und auf kurzem barrierefreiem Weg zu den Bahnsteigen zu kommen. Wer einen persönlichen Schlüssel möchte, (Vielfahrer) kann einen Antrag stellen bei Bezirksleiter Karl Bolli, Telefon 07721 / 29 53 91, Mobil: 0171 / 5 68 87 06 oder E-Mail: karl.bolli@deutschebahn.com. Schlüssel hält auch Thomas Binder in der DB-Reiseagentur vor.