Gökhan Balkis, Geschäftsführer Franz Morat Group Foto: Firma Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Eisenbacher Unternehmen und Swoboda Hartmann Gruppe gründen Joint Venture

Eisenbach. Die Franz Morat Group und die Swoboda Hartmann Gruppe positionieren sich mit der Gründung eines Joint Ventures noch stärker im boomenden E-Motive-Markt. Beide Gesellschaften halten 50 Prozent der Anteile an dem gemeinsamen Unternehmen, das nun Anfang März gegründet wurde.

Das Kerngeschäft der neu gegründeten Gesellschaft Morat Swoboda Motion GmbH ist die Produktion von Antriebskomponenten für den E-Motive-Sektor. Hier hat sich die Franz Morat Group in den vergangenen Jahren als Entwicklungspartner und Lieferant für kundenspezifische Verzahnungsteile aus Metall und Kunststoff etabliert. Bereits seit rund zehn Jahren fertigt das Eisenbacher Traditionsunternehmen verzahnte Rotorwellen für den Antriebsstrang von Elektrofahrzeugen und E-Scootern.

Einen besonderen Aufschwung hat in den letzten Jahren der Markt für E-Bikes und Pedelecs erfahren. Die Fahrräder mit Elektromotor sprechen mit modernem Design und weiterentwickelter Batterie- und Antriebstechnologie inzwischen immer mehr technikbegeisterte und jüngere Menschen an.

Der Eintritt in diesen Wachstumsmarkt gelang der Franz Morat Group vor gut fünf Jahren mit der Auslegung und Fertigung einer Stirnradstufe, bestehend aus einem Kunststoff-Zahnrad und einer Rotorachse aus Stahl. Im vergangenen Jahr wurde der Verzahnungsspezialist mit dem bislang größten Einzelauftrag der Firmenhistorie für die Produktion der Antriebskomponenten eines E-Bike-Motors nominiert. Weitere großvolumige Projekte befinden sich aktuell in der Pipeline oder sind bereits in der Vorserie.

"Um die aktuellen Großprojekte und die damit verbundenen Investitionen erfolgreich abzuwickeln und den strategischen Ausbau des dynamischen Geschäftsbereichs E-Motive weiter vorantreiben zu können, bedurfte es eines neuen Geschäftsmodells", sagt Gökhan Balkis, Geschäftsführer der Franz Morat Group. "Der E-Motive-Markt hat inzwischen vergleichbare Anforderungen wie die Automobilindustrie. Daher waren wir auf der Suche nach einem international erfahrenen Partner, der die Automotive-Prozesse und Strukturen kennt und lebt", so Balkis weiter.

Die Swoboda Hartmann Gruppe unterhält zehn Standorte in sechs Ländern und beliefert namhafte Automobilhersteller mit Produkten aus den Bereichen Elektronik, Sensorik und Mechatronik und ist damit nicht in den Kernbereichen Zahnradtechnik und Antriebstechnik der Franz Morat Group aktiv. "Uns war früh klar, dass wir eine Kooperation mit einem Industrieunternehmen anstreben. Bereits in den ersten Gesprächen mit der Swoboda Hartmann Gruppe stellte sich heraus, dass die strategische Ausrichtung beider Unternehmen und die sich daraus ergebenden Synergiepotentiale die ideale Grundlage für eine nachhaltig erfolgreiche Partnerschaft darstellt", erklärt Balkis.

Das Produktionswerk für das E-Motive-Geschäft, das zu Beginn rund 40 neue Arbeitsplätze schafft, wird in Polen errichtet. Dort betreibt die Franz Morat Group in Nowa Ruda, Niederschlesien, seit Juli 2015 erfolgreich ein Montagewerk für den Geschäftsbereich Antriebstechnik. Der Beginn der Serienproduktion ist für Frühsommer 2019 geplant.

Parallel zum Aufbau des neuen Produktionsstandorts investiert die Franz Morat Group bis zu zehn Prozent des Vorjahresumsatzes in die technologische Weiterentwicklung der Kernkompetenzen und in die Digitalisierung von Prozessen und Abläufen.

"Wir werden unseren Stammsitz in Eisenbach kontinuierlich zum Technologiezentrum der Franz Morat Group ausbauen und dort die Akquise, die Entwicklung und den Ausbau zukunftsträchtiger Projekte der Zahnrad- und Antriebstechnik vorantreiben", sagt Balkis.