Uwe Kaiser (Zweiter von rechts) wird von Polizeipräsident Bernhard Rotzinger (links) in den Ruhestand verabschiedet. Polizeirat Matthias Lohberger (Zweiter von links), ist ab Oktober 2019 Leiter des Polizeireviers Titisee-Neustadt, Clemens Winkler (Mitte) ist Leiter bis Oktober 2019, rechts Uwe Fingerlin, Leiter der Direktion Reviere des Polizeipräsidiums Freiburg. Foto: Kerdraon Foto: Schwarzwälder Bote

Persönliches: Polizeichef Uwe Kaiser geht in den Ruhestand / Clemens Winkler leitet elf Monate das Revier

Der Leiter des Polizeireviers Titisee-Neustadt, Uwe Kaiser, geht in den Ruhestand, sein Nachfolger Matthais Lohberger aus Blumberg übernimmt das Amt zum Oktober 2019. In dieser Zeit ist Clemens Winkler Chef des Reviers.

Titisee-Neustadt. Polizisten, Feuerwehrleute, DRK-Beschäftige, Freunde, sowie Gäste aus Politik und Wirtschaft, zeigten bei der Verabschiedung ihre Verbundenheit mit Uwe Kaiser. Sie ehrten einen Mann, dem es gelang, auch in dieser schwierigen Position berufliche Kompetenz, Sachverstand und Menschlichkeit unter einen Hut zu bringen. Am Ende der Verabschiedungsfeier für den 60-jährigen Ruheständler im Feuerwehrgerätehaus erhoben sich alle von ihren Stühlen und applaudierten.

Sozusagen als letzte Amtshandlung griff Kaiser zur Freude der 140 Gäste zum Taktstock, um das Badnerlied anzustimmen. Eine Aufforderung, der alle begeistert nachkamen. "Uwe Kaiser geht wohlverdient nach fast 40 Jahren Polizeidienst in den Ruhestand", unterstrich Polizeipräsident Bernhard Rotzinger. "Sie können stolz auf ihre Leistung sein", lobte er die ausgezeichnete Arbeit Kaisers. Wie zuvor Berthold Fingerlin, Leiter der Direktion Polizeireviere, betitelte er Kaiser als einen Kollegen, auf den auch in schwierigen Situationen immer großen Verlass war. Außerdem bescheinigte er Zuverlässigkeit, Loyalität, Kritikfähigkeit, Erfahrung und Ausdauer sowie Ehrlich- und Aufrichtigkeit. Bemerkenswert sei auch sein Witz und sein trockener Humor. "Du hast eine gewisse Bauernschläue und bist eine humoristische Triebfeder mit Überraschungseffekten, die wir vermissen werden", erklärte Fingerlin weiter.

Seinen bekannten Humor bewies Kaiser anschließend in seinen Ausführungen. "Wenn man sich selber kennt, kann man das fast nicht glauben", hatte er schnell die Lacher auf seiner Seite. Gleich wieder ernst werdend, versicherte er, rückblickend würde er wieder zur Polizei gehen. "Der Polizeiberuf ist ein Beruf, der so interessant ist wie das Leben", resümierte er weiter. Was vielleicht damit zusammenhänge, dass die Lage beherrschbar war. Sein Beruf habe ihm aber auch Demut gelernt, wenn er daran denke, wie das Schicksal zuschlagen könne, erinnerte er unter Tränen an Familie Ketterer, deren Sägewerk dreimal abgebrannt sei, bevor das Schicksal auf andere Weise wieder grausam zuschlug. Auf die momentane Lage eingehend, bedauerte er, den Verlust an Respekt gegenüber Kollegen, von denen einige nach 35 Jahre Schichtdienst nicht mehr weiterarbeiten können.

Er unterstrich ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit Behörden, anderen Rettungsorganisationen und der Notfallseelsorge, in ihrer vielseitigen ehrenamtlichen Tätigkeit. "Es ist mir ein großes Anliegen, mich bei den Kollegen für ihren Einsatz zu bedanken", unterstrich er und wies daraufhin, dass ihm sein Beruf trotz Unwägbarkeiten und Spannungen, große Freude bereitet habe.

Die Verabschiedung von Kaiser bringt auch personelle Veränderungen mit sich: Der 34-jährige Blumberger Polizeirat Matthias Lohberger wird den Posten von Kaiser, nach Beendigung seiner zweijährigen Tätigkeit als Dienstgruppenleiter im Lagezentrum des Innenministeriums, erst in elf Monaten antreten. Lohberger war auch schon mal einige Zeit Leiter des Polizeipostens Lenzkirch. So wird vorerst Kaisers Stellvertreter, der 57-jährige Clemens Winkler, das Revier in Neustadt leiten. Winkler ist seit 1993 in Neustadt tätig. Seine Position übernimmt Roland Zaubitzer.