Vor einem Jahr löste eine Explosion in der Caritaswerkstatt Titisee-Neustadt einen verheerenden Brand aus, bei dem 14 Menschen den Tod fanden. Foto: Archiv-Foto: Kamera24TV

Ein Jahr nach der Brandkatastrophe in der Caritaswerkstatt in Titisee-Neustadt finden Gedenkfeiern statt.

Titisee-Neustadt/Löffingen-Reiselfingen - Heute vor einem Jahr geschah das schreckliche Unglück in der Caritaswerkstatt in Neustadt. 14 Menschen kamen ums Leben. Heute und morgen finden Gedenkfeiern statt.

Ein Schicksalsschlag, der noch lange nachwirkt und gerade für die Menschen mit Handicap ein Trauma, das sie lebenslang begleitet. Bereits heute, 26. November, ist ab 17 Uhr der ökumenische Gedenkgottesdienst im Münster in Neustadt. Angehörige der Verstorbenen, Polizei, Rettungsdienste, Mitarbeiter der Caritas sowie Feuerwehren haben zusammen mit der Bevölkerung die Möglichkeit, gemeinsam ihrer Trauer Ausdruck zu geben. Das katholische Münster in Neustadt fasst knapp 1000 Menschen.

"Ein Funke genügte, um 14 Menschen den Tod zu bringen", so betonten damals die Verantwortlichen. Dieser eine Funke hat im Leben der Bewohner, der Betreuer und auch bei Menschen in der Region eine tiefe Wunde gerissen. Schon nach der Katastrophe waren Notfallseelsorger vor Ort, welche Betroffene, Angehörige und die Helfer psychologisch begleiteten. "Nur schwer ist dies zu verarbeiten", erklärt die kommissarische Leiterin Anna Föhrenbach, "doch für unsere Bewohner ist das Trauma noch weitaus problematischer". Der Weg zurück in den Alltag mit einer geordneten Tagesstruktur, die Einbindung in die Gemeinschaft, das Gespräch, aber auch eine bewusste Erinnerung können hier helfen. In der Reiselfinger Kirche wird das Haus Lebensheimat am morgigen Mittwoch um 17 Uhr eine Gedenkfeier veranstalten. Werner Knubben, der die Bewohner schon vor einem Jahr begleitete, wird auch die Feier zelebrieren.

Eine besondere Bedeutung für die Menschen mit Handicap ist eine geordnete Tagesstruktur und Gefühl, als Mensch geschätzt und integriert zu sein. Zahlreiche Aktionen und Besuche von Vereinen sind deshalb im Haus Lebensheimat an der Tagesordnung. Seit Jahren gehört der gemeinsame Adventsbasar, der zusammen mit dem Kindergarten und den Landfrauen Reiselfingen veranstaltet wird, dazu. Für diesen Tag haben die Bewohner mit Eifer viele schöne Dinge hergestellt, Kerzen, Engel, Liköre, Essig, Ofenanzünder und viele weitere Geschenkartikel. Die Eltern der Kindergartenkinder haben unter die Regie der Leiterin Andrea Lauble für die kommende Adventszeit Advents- und Türkränze hergestellt. Die Vorsitzende der Landfrauen Anita Götz war mit ihrem Team ebenfalls aktiv, vor allem beim Backen, vom Kuchen bis Brot reichte das Angebot, dazu kam Selbstgestricktes.

Die Resonanz der Besucher war groß, die sich nicht nur mit vielen schönen Dingen eindeckten, sondern auch beim Kaffee und Kuchen den Kontakt mit den Bewohnern pflegten. Die Landfrauen stifteten hierzu den Kuchen, erklärt Anita Götz, der Erlös wird hälftig für das Haus Lebensheimat und den Kindergarten aufgeteilt. Wer sich noch mit Weihnachtsgeschenken eindecken möchte, kann dies in Löffingen im Geschäft "dies und das", das von der Lebenshilfe betrieben wird, tun. Ob im Holz-, Textil- oder Keramikbereich – das Angebot ist sehr groß und der Verkauf für die Bewohner sehr wichtig.