Timm Ulrichs Foto: dpa

Am 3. Juli sind wir mit Leserinnen und Lesern unserer Zeitung zu Gast im Museum Ritter.

Stuttgart/Waldenbuch - Wie sieht es hinter den Kulissen der Kulturinstitutionen in der Region Stuttgart aus? Wer sind die Macher, wie wollen sie ihr Publikum begeistern?

Unsere Veranstaltungsreihe "Ortstermin" gibt Einblicke. Nächste Station ist am Samstag, 3. Juli, das Museum Ritter in Waldenbuch.

Seit fast fünf Jahrzehnten zählt Timm Ulrichs zu den bekanntesten deutschen Künstlern - nun ehrt ihn das Museum Ritter in Waldenbuch. Den Anlass zum Rückblick gibt der 70. Geburtstag des "Ideenkünstlers". 80 Arbeiten geben Einblick in ein Werk, das von Wortwitz, Ironie und Humor geprägt ist und zwischen Konstruktivismus und Dada pendelt.

Im Gespräch mit unserer Zeitung hatte Ulrichs zur Eröffnung der Schau in Waldenbuch noch einmal seine besondere Position skizziert. "Das Merkwürdige in der Kunst", sagte Ulrichs, "ist ja in der Tat, wie und woran man ihre Wichtigkeit misst. Im Sport gibt es einfache Parameter: Wenn Michael Schumacher mittlerweile immer als einer der Letzten ankommt, kann er das zwar auf die Reifen schieben, aber die Stoppuhr ist unerbittlich. In der Kunst ist dagegen alles sehr willkürlich."

Und wie geht man damit um? "Weil ich", so Ulrichs, " meinen Eltern nie hätte sagen können, dass ich Kunst studieren wollte, schien mir - und das habe ich auch dem frühen Konstruktivismus zu verdanken - die Architektur ein guter Weg zu sein, um Kunst und Technik auszusöhnen. Zur gleichen Zeit kamen damals die ersten Bücher über den Dadaismus heraus, und ich habe schnell bemerkt, dass diese Künstler das aufregendere Leben hatten, dass sie weniger dogmatisch und weitaus offener für Experimente waren."

Wieviel Witz also ist möglich in der Kunst? Und wie ernst ist es Timm Ulrichs mit der Ironie? Antworten auf diese und andere Fragen geben Timm Ulrichs und Gerda Ridler, Leiterin des Museums Ritter, am Samstag, 3. Juli, beim "Ortstermin" unserer Zeitung. Beginn ist um 11 Uhr. Zu erleben ist die Werkschau von Timm Ulrichs - in der ganz besonderen Architektur des Museums Ritter. Zu erleben ist Timm Ulrichs selbst, ein Künstler, der auf ganz eigene Weise mit der Vorliebe der Sammlerin Marli Hoppe-Ritter für das quadratische Format umgeht - und auch zum Kunstmarkt bis heute das Verhältnis gepflegter Distanz einhält. Das letzte Wort hat folgerichtig Timm Ulrichs selbst: "Zur Ausstellung hier gibt es eine Edition, die nur 30 Euro kostet. Das heißt, mein Luxus besteht gerade darin, mich vom Markt abzukoppeln."

Und so können Sie dabei sein:

Ihre Anmeldungen zum "Ortstermin" im Museum Ritter am Samstag, 3. Juli, um 11 Uhr (Eintritt in die Ausstellung 5 Euro, ermäßigt 4 Euro) nehmen wir gerne entgegen - werktags von 12 bis 15 Uhr unter 07 11 / 72 05 - 75 01 (Frau Jentzsch) oder unter kultur@stn.zgs.de.