Körperliches Mismatch: Kiels National-Kreisläufer Patrick Wiencek schnappt sich HBW-Rechtsaußen Leo Prantner. Foto: Eibner Pressefoto/Oliver Schmidt

Eine deutlich Niederlage hat der HBW Balingen-Weilstetten bei seiner Rückkehr in die Handball-Bundesliga kassiert. Gegen den Rekordmeister zog das Team von Trainer Jens Bürkle mit 25:36 (15:18) den Kürzeren.

Den Neustart in der Handball-Bundesliga setzte der HBW in der ausverkauften Balinger Sparkassen-Arena in den Sand. In der Offensive spielten die Gastgeber zu unpräzise und bekamen dafür die Quittung. Nach vier Minuten führte Rekordmeister THW Kiel nach einem Treffer von Eric Johansson mit 5:1. Apropos Johansson – den Schweden bekam die Deckung des HBW ebenso wenig in den Griff, wie den Färinger Elia Ellefsen a Skipagotu, die den Hausherren munter einschenkten.

HBW fängt sich nach Fehlstart

Doch die fingen sich. Filip Vistorop schoss den Underdog beim 6:7 (10.) wieder in Schlagdistanz. Und der HBW blieb zunächst dran – auch weil Keeper Mohamed El-Tayar das Duell der Keeper mit dem ehemaligen Balinger Tomas Mrkva im THW-Kasten klar für sich entschied. Nachdem Uros Todorovic das 9:11 besorgte hatte, setzte sich der Favorit jedoch wieder ab.

Rote Karte nach Videobeweis für Kiels Landin

Vier Minuten vor der Pause setzte Johansson das 17:13 für den Favoriten, der dann Magnus Landin mit einer Roten Karte nach Videobeweis verlor. Der Däne hatte Oddur Grétarsson abseits des Geschehens rüde umgestoßen. Csaba Leimeter und Tobias Heinzelmann verkürzten nun in Überzahl – 15:17, ehe Rune Dahmke den 15:18-Pausenstand besorgte.

Schoch vergibt Chance zum Ausgleich

Trotz Unterzahl schossen Grétarsson und Leo Prantner den HBW nach der Paus e auf 17:18 heran, Jona Schoch hatte die Chance zum Ausgleich – traf aber den Pfosten. Kiel sah sich damit wohl genug provoziert, und es waren nun wieder diese kleinen Unzulänglichkeiten in Sachen Präzision, mit denen der Zweitliga-Meister den Gästen in die Karten spielten.

Zebras galoppieren davon

Die bedankten sich mit einem 5:0-Lauf und zogen auf 23:17 davon (36.). HBW-Coach Jens Bürkle zog eine Auszeit. Doch sonderlich viel sollte die Extra-Besprechung nicht bewirken. Seine Mannen hatten nun kaum noch etwas entgegenzusetzen. Und spätestens als Petter Overby in der 43. Minuten zum 27:18 für die Gäste getroffen hatte, war die Partie entschieden. Harald Reinkind legte zehn Tote zwischen die beiden Mannschaften (20:30/49.), am Ende setzte sich der Favorit souverän mit 36:25 durch.

Bürkle sieht Nachholbedarf in der Deckung

HBW-Trainer Jens Bürkle sah dennoch einen über weite Strecken ordentlichen Auftritt seiner Mannschaft. „In den ersten 35 Minuten hatten wir die Power und wir haben gut angegriffen. Aber in der Abwehr haben wir uns über das gesamte Spiel hinweg schwer getan“, so Bürkle. In der Phase, nachdem sein Team bis auf 17:18 herangekommen war, sei es aber zu schnell gegangen. „Wir hatten da noch gute Möglichkeiten, hatten aber nicht die nötige Ruhe.“

Statistik

HBW Balingen-Weilstetten: El-Tayar (8 Paraden), Sejr (ab 48.); Grahovac (3), Todorovic (2), Vistorop (3), Leimeter (1), Prantner (3), Huber (1), Ingason, Grétarsson (4/2), Danner (2), Hildenbrand (1), Schoch (2), Wente, Volz (2), Heinzelmann (1).

THW Kiel: Mrkva (5 Paraden, Bierfreund (ab 54.); Duvnjak (2), Reinkind (4), Landin (1), Battermann, Overby (3), Wiencek (2), Ekberg (1/1), Faust, Johansson (9), Dahmke (4), Schwormstede, Wallinius (2), Bilyk (1), Ellefsen a Skipagotu (7).