Neben der Abkühlung sucht dieser junge Badegast im Lahrer Terrassenbad auf dem Sprungturm auch den Nervenkitzel. Foto: Endrik Baublies/Endrik Baublies

Wer im Sommer der Hitze entfliehen will, kann zwischen Freibad und Baggersee wählen. Unsere Redaktion hat sich am Samstag in Lahr und Seelbach umgesehen und mit Badegästen gesprochen.

In Lahr und der näheren Umgebung gibt es den Waldmattensee in Kippenheimweiler, das Lahrer Terrassenbad und das Familienbad in Seelbach. Wie lässt es sich da bei mehr als 30 Grad im Schatten aushalten? Was bieten der Badesee und die beiden Freibäder? Unsere Redaktion hat den Badestellen am Samstag einen Besuch abgestattet.

Waldmattensee Kippenheimweiler: Der in der Mitte 70 Meter tiefe Waldmattensee in ist am nördlichen Ufer als Badesee angelegt. Die DLRG unterhält hier eine Wachstation, die in den Sommermonaten Sanitäts- und Rettungsdienst leistet. Eine deutliche Markierung trennt Badebereich und Baggersee. Es gibt eine Liegewiese, Umkleidemöglichkeiten, Toiletten und Duschen. Die Wiese bot bei unserem Besuch am Samstagmittag noch recht viele Schattenplätze unter den zahlreichen Bäumen. Es gab bei den rund 200 Badegästen auf dem Areal also noch reichlich Platz. Viele Besucher suchten jedoch gar nicht die Schatten der Bäume, sie sonnten sich oder hatten in der Nähe des Ufers den eigenen Sonnenschirm aufgespannt.

Das Wasser wird vom Grundwasser gespeist

Und auch eine Abkühlung ist natürlich möglich: An einigen Stellen ist das Ufer sehr flach aufgeschüttet worden. Hier gibt es dann den entsprechenden Badespaß für Kinder und deren Eltern. Viel Sand an zwei Stellen bis zum Ufer und die Kombination von Wasser und Sand laden zum Vergnügen ein. Der Vorteil, abgesehen vom Nichtschwimmerbereich, ist das erfrischend kühle Wasser, das vom Grundwasser der Rheinebene gespeist wird. Richtig voll wird es in Kippenheimweiler an Sonntagen oder in den Sommerferien.

Ein immer häufiger gesehenes Bild auf den Badeseen, hier der Waldmattensee, der Region: Stand-up Paddles.

Terrassenbad in Lahr: Das Terrassenbad liegt am Hang des Schutterlindenbergs und trägt seinen Namen aufgrund der mehreren Ebenen. Am Samstag waren am frühen Nachmittag zwischen 700 und 800 Besucher da, schätzten die Bademeister. Auch hier gab es also noch reichlich freie Plätze auf der Wiese und den großen Stufen am Steilhang aus Stein. Hier brannte aber die Sonne ordentlich. Die Situation war es ähnlich wie am Waldmattensee. Es gab nicht wenige Besucher, die die Sonne pur genossen. Andere zogen den noch vorhandenen Platz im Schatten vor oder hatten den eigenen Sonnenschirm dabei. In den Becken gab es Platz für Schwimmer und Turmspringer. Im Nichtschwimmerbecken war die Schlange an der Rutsche nicht besonders lang.

2500 Besucher am Pfingstferien-Wochenende

Das erste Mal ordentlich besucht war das Terrassenbad am letzten Wochenende der Pfingstferien, 2500 Besucher kamen da. Auffallend auf dem Parkplatz sind die vielen Nummernschilder von der anderen Seite des Rheins mit den Ziffern 67 (Großraum Straßburg) und 68 (das südliche Elsass). Eine Mutter mit zwei Töchtern stand am Eingang in der noch kurzen Schlange. Sie ist aus Erstein gekommen. Dort gebe es zwar auch ein Freibad geben. Aber: „Das Terrassenbad hat mehr Platz und ist größer.“ Das sehen zwei Familien aus Straßburg genauso. Sie waren gerade auf dem Weg zur oberen Liegewiese. Hier sei es viel schöner, als in den Straßburger Freibädern. Auch im Terrassenbad ist der Sonntag er umsatzstärkste Tag, die Bademeister rechneten mit dem Erreichen der 2000er-Marke. Im Terrassenbad wie am Waldmattensee gilt also der Tipp, dass der Samstag der bessere Badetag ist.

Seelbacher Familienbad: Das sah am Samstag im Seelbacher Familienbad am Nachmittag ganz anders aus. Bademeister Igor Kindle schätzte gegen 16 Uhr, dass am Abend die Marke der 2000 Besucher erreicht werden würde. Das Bad ist – im Vergleich zum Terrassenbad – deutlich moderner und bietet im Nichtschwimmerbereich mehr Spielmöglichkeiten. Das Bad ist aber insgesamt deutlich kleiner. Richtig voll war es bei unserer Visite im Bereich zwischen der überdachten Terrasse am Kiosk und Eingang sowie dem Nichtschwimmerbereich. Selbst die Wiese zwischen dem Kleinkinderbereich und dem Schwimmerbecken war gut belegt. Schattenplätze waren dementsprechend rar.

Erst ab 3000 Besuchern wird’s in Seelbach richtig voll

Überfüllt war das Bad jedoch noch nicht. Denn die Liegewiese unterhalb des Beckens, wo ein Beachvolleyballfeld zum Spielen – und Schwitzen – einlädt, bot reichlich Platz. Hierhin weichen die Badegäste aber erst aus, wenn die kritische Grenze von 3000 Besuchern überschritten wird. Dann platzt auch das Seelbacher Becken aus allen Nähten.