Auch Hummelragwurz-Orchideen wurden in Taubergießen ausgegraben. Foto: pixabay

Weit über 1000 streng geschützte Knollen ausgegraben. Ökologischer Schaden bislang unbekannten Ausmaßes.

Taubergießen - Auf einer Fläche von mehreren Hektar wurden am ersten Maiwochenende tausende streng geschützte Orchideenknollen ausgegraben. In den darauffolgenden Tagen habe es immer wieder erneute Raubzüge gegeben, wie ein Sprecher der Polizei am Mittwoch mitteilte.

Die Höhe des Schadens, so der Sprecher der Polizei, sei noch nicht abschätzbar. Auch die genaue Anzahl der gestohlenen Knollen stehe noch nicht fest. Die Diebe dürften aber rund 3000 Knollen der wildwachsenden Orchideen erbeutet haben.

Naturschützer sprechen von einem ökologischen Schaden bislang unbekannten Ausmaßes. Sie schätzen den Verkaufswert der Großen Spinnenragwurz- und Hummelragwurz-Orchideenknollen auf über 250.000 Euro.

Könnten auch Wildtiere hinter dem Veschwinden der Knollen stecken? Ermittelt werde in alle Richtungen, erklärt der Polizeisprecher. Derzeit gehe man aber von einem Diebstahl zu Verkaufszwecken aus.

Die Polizei wird das Gebiet in nächster Zeit strenger überwachen, kündigte Pressesprecher Ansgar Gernsbeck an. Auch soll ein Hinweistelefon eingerichtet werden, bei dem Anwohner verdächtige Beobachtungen melden können.

Das Regierungspräsidium Freiburg prüft nach eigenen Angaben Maßnahmen, um das 1700 Hektar große Naturschutzgebiet und den als Seltenheit geltenden Orchideenbestand besser zu schützen. Im Gespräch sei unter anderem der Einsatz eines hauptberuflichen Rangers, der die ehrenamtlichen Naturschutzwarte unterstütze. 

Am Mittwoch trafen sich Vertreter verschiedener Behörden und der Polizei vor Ort, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Einen absoluten Schutz werde es nicht geben können, betonten sie. Dazu sei das jederman zugängliche Schutzgebiet zu groß.