Über „das liebe Geld“ und weitere Themen erfuhren die Besucher beim Tag der offenen Tür im Bitzer Heimatmuseum. Foto: Renate Matthes

Interessante wie kuriose Gegenstände gab es beim Tag der offenen Tür im Bitzer Heimatmuseum zu entdecken. Zudem erfuhren die Besucher, wie ihr Museum über die Jahre gewachsen war.

Als wahrer Besuchermagnet erwies sich das Bitzer Heimatmuseum beim Tag der Offenen Tür, zu dem dieser anlässlich seines 45-jährigen Bestehens eingeladen hatte. Es ist im alten Schulhaus untergebracht und wird vom Schwäbischen Albverein betreut, dessen Mitglieder die Räume zuvor auf Hochglanz poliert haben. Auch Hubert Schiele, inzwischen Bürgermeister im Ruhestand, ließ sich den Termin nicht entgehen.

Folgte der Besucher dem Rundgang durch das untere Stockwerk, fühlte er sich in Zeiten von anno dazumal zurückversetzt: Neben der Stube gab es auch eine Küche mit altem Kachelherd, Töpfen und Pfannen, Waffeleisen, Knöpfles- und Nudelmaschine zu besichtigen. In der Kammer fehlen selbst der Nachttopf, Spucknapf und die „Bettfläsch“ nicht. Die Scheune mit altem Heuwagen, Pflügen, Geschirr und Geräten bietet Einblick in das einst karge bäuerliche Leben.

1979 öffnete das Museum erstmals seine Pforten

Unzählige Sammlerstücke – darunter auch Fotografien und Urkunden – machen die Heimatgeschichte der Gemeinde Bitz greifbar. Foto: Renate Matthes

In zwei weiteren Schauräumen sind zahlreiche ausgestopfte Tiere aus Feld und Wald ausgestellt sowie die komplette Werkstatt eines Wagners und die Schuhwerkstatt von Adolf Rominger. Die unzähligen Sammlerstücke wurden ab den 1960er-Jahren mit viel Zeitaufwand von einigen Mitgliedern des Albvereins behutsam gesäubert, imprägniert und restauriert, um sie für die Nachwelt zu erhalten.

Geeignete Räume, um die Schmuckstücke auszustellen, fanden sich jedoch erst 1977 und 1979 stellte Hermann Rominger das Museum erstmals der Öffentlichkeit vor. 35 Jahre lang betreute er das Museum, bevor er die Leitung an den jetzigen Museumswart, Roland Göttle, übergab.

Die Textilmaschine funktioniert und ist immer noch gut in Schuss. Foto: Renate Matthes

Unter dessen Führung entstand eine erweiterte Sammlung auf zusätzlichen 120 Quadratmetern im Obergeschoss – unter anderem mit einer Ecke, in der drei funktionierenden Textilmaschinen stehen. Herbert Baumgärtner, einst im Arbeitskreis Maschenmuseum tätig, hat sie restauriert und führt sie jeweils am Tag der Offenen Tür vor. Die Zeit der Waagenfabrikation wird ebenso geschildert wie die Epoche der Nadelfabrik Groz-Beckert bis zur Schließung des Bitzer Werkes.

Eine Nische erinnert an frühere Gasthäuser im Ort

Doch es gibt auch Interessantes und Kurioses zu entdecken, wie die Utensilien des Bitzer Waschtages. So mancher Besucher staunte, dass es damals schon Persil und Ata gab. Ein Blickfang ist auch ein Modell der alten Kirche mit Schule sowie die Nische, die zur Erinnerung an die früheren Bitzer Gasthäuser errichtet wurde. 2018 richtete Göttle eine neue Ecke ein mit Grammophon, Radio und Plattenspieler, Tonband und diversen Telefonen.

Die Ausstellungsstücke werden genau angeschaut. Foto: Renate Matthes

Nach erfolgtem Rundgang lockte das Stüble die Besucher mit Kaffee und Kuchen. Die Bewirtung lag in den Händen des Albvereins. Roland Göttle freute sich, dass der Tag der Offenen Tür im Bitzer Heimatmuseum so großen Anklang fand. Er weist darauf hin, dass für Gruppen, Kindergärten, Schulen und viele mehr Führungen unter Telefon 07431/85 39 vereinbart werden können.