In diesem Renault flohen die Verdächtigen. Der Wagen überschlug sich auf der Autobahnbrücke bei Lahr. Foto: Kamera24

Die Polizei setzte in der Nacht zu Freitag mutmaßlichen Wohnwagendieben nach. Sogar Warnschüsse gaben die Polizisten bei der Verfolgungsjagd ab. Nach einem schweren Unfall wurden drei Verdächtige verhaftet, ein vierter ist noch auf der Flucht.

Lahr/Neuried - Laut Polizeibericht brachen vier Männer kurz nach 2.30 Uhr in einen Wohnwagen ein, der in der Rheinstraße in Ichenheim abgestellt war. Eine aufmerksame Zeugin beobachtete, wie die Unbekannten sich an dem Gefährt zu schaffen machten und damit die Flucht ergriffen. Die Anwohnerin alarmierte die Polizei, die sofort eine Großfahndung einleitete. Wie sich später herausstellen sollte, handelte es sich bei den Verdächtigen um junge Franzosen, die für die geplante Straftat offenbar auf die andere Rheinseite gewechselt waren.

Auf dem Rheindamm koppeln die Diebe den Wohnwagen ab

Die Verfolgung der mutmaßlichen Diebe führte zuerst auf den Rheindamm bei Altenheim. Dort koppelten sie den Wohnwagen ab, um ohne die zusätzliche Last entkommen zu können. Danach ging die wilde Verfolgungsfahrt weiter in Richtung Lahr. Hier sollen die Flüchtenden Gegenstände während der Fahrt aus dem Wagen geworfen haben. Worum es sich dabei handelte, lässt die Polizei offen.

Gegen 3.10 Uhr kam es dann zu dem schweren Unfall: Bei der weiteren Flucht über die L75 in Richtung Allmannsweier verlor der Fahrer auf der Autobahnbrücke die Kontrolle über sein Auto, das sich überschlug. Die vier Männer kletterten – obwohl teils verletzt – aus dem Wagen und versuchten nun zu Fuß zu flüchten. Daraufhin gaben die Polizisten, die ihnen nachsetzten, Warnschüsse ab. Drei der vier Verdächtigen wurden in der Nähe der Unfallstelle festgenommen, einem gelang die Flucht.

Bei dem Verkehrsunfall wurden zwei Insassen des Renault leicht verletzt, sie wurden in polizeilicher Begleitung in Krankenhäusern ambulant versorgt. Zur Unterstützung der Fahndung war auch ein Polizeihubschrauber im Einsatz, der auch noch am Freitagmorgen in die Suche nach dem vierten Mann eingebunden war. Trotzdem blieb er spurlos verschwunden.

Nach einem Aufenthalt in polizeilichem Gewahrsam wurden die drei französischen Staatsbürger im Alter von 20, 22 und 23 Jahren auf Antrag der Staatsanwaltschaft Offenburg am Freitag einem Haftrichter vorgeführt.

Unfallort war die Autobahnbrücke bei Lahr. Der Rettungsdienst war mit Notarzt und mehreren Rettungswagen vor Ort. Die Lahrer Feuerwehr leuchtete die Unfallstelle aus. Zur Unfallaufnahme war die B 415 längere Zeit gesperrt, es kam zu Behinderungen im morgendlichen Berufsverkehr.