Foto: Heidepriem

Schauplatz ist Hof Lindeck zwischen Mühlheim und Holzhausen. Rund 40 Feuerwehrleute im Einsatz. Mit Video

Sulz-Mühlheim - Eine nicht alltägliche Hauptübung hatte die Feuerwehrabteilung Mühlheim am Samstag zusammen mit den Nachbarwehren aus Holzhausen, Renfrizhausen und Fischingen sowie der Drehleiter aus Sulz zu absolvieren.

Es galt, auf dem Hof Lindeck einen fiktiven Großbrand zu bekämpfen – ein Bauernhof, der an der Grenze zwischen Mühlheim und Holzhausen steht. Für Abteilungskommandant Thorsten Schlotterbeck gehörte bei dieser Hauptübung dazu, die Zisterne zu testen, die in circa 700 Meter Entfernung in der Senke beim Hof Rosenfelder vor Jahrzehnten gebaut wurde. Mit großem Erfolg – im Ernstfall stehen hier rund 100 000 Liter Wasser zur Verfügung.

Stadtbrandmeister Eugen Heizmann freute sich über den Ehrgeiz der Mühlheimer Wehr, so eine Übung in den Jahresablauf zu nehmen. Sie sein nicht vergleichbar mit einer Probe mitten im Ort, wo alle paar Meter ein Hydrant steht und der Mühlbach Wasser zur Verfügung stellen kann. Da sei sehr wertvoll, dass jede Abteilung Wasser in ihren Tanks mitbringen könne.

Die Übungsannahme

Nach einem Arbeitseinsatz wurde ein Traktor in der Scheune abgestellt. Durch die Hitze des Motors entzündete sich das Heu. Es produzierte unheimlich viel Rauch, was dem Traktorfahrer zum Verhängnis wurde. Er brach ohnmächtig zusammen und wurde nach den Informationen anderer Hofbewohner vermisst, ebenso wie zwei Kinder, die in der Scheune gespielt hatten.

Hauptziel war also zunächst, die Vermissten zu finden. Die Atemschutzträger wurden auch fündig. Zunächst wurde der Fahrer gerettet, und kurze Zeit später wurden die zwei Kinder aus der Scheune geführt und dem DRK Sulz übergeben, das mit sechs Helfern an der Übung teilnahm.

Natürlich wurde auch das Feuer gelöscht. Das große Silo und die anderen Gebäude wurden per Riegelstellung geschützt. Die Mitglieder der Familie Haug beobachteten den gesamten Ablauf und waren froh, dass die Wehrmänner alles im Griff hatten. Um an Wasser zu kommen, wurden mit dem Abrollbehälter Schlauch innerhalb weniger Minuten eine Leitung zur Zisterne aufgebaut. Rund 3500 Meter stehen hier zur Verfügung. Heizmann machte deutlich, dass erst vor Kurzem eine brennende Scheune bei Bergfelden so in "guter Zeit" gelöscht werden konnte.

Insgesamt waren mehr als 40 Wehrmänner im Einsatz. Neben dem Vorausfahrzeug waren neun Fahrzeuge im Einsatz. Das DRK hatte zwei Fahrzeuge dabei. Wichtig bei solch außergewöhnlichen Aufgaben sei auch die Führungsgruppe, die automatisch alarmiert wird. Sie koordiniert den Ablauf eines Großeinsatzes und kann mit Magnetäfelchen die gesamte Aktion innerhalb von Minuten nachstellen, sodass jeder Wehrmann sieht, wo es klemmt, wo eventuell nachgearbeitet werden muss, oder welche Fahrzeuge im Weg sind.

Bei der Schlussbesprechung bedankten sich Abteilungskommandant Thorsten Schlotterbeck, Stadtbrandmeister Eugen Heizmann und Ortsvorsteherin Barbara Klaussner für den Einsatz und das Engagement der Wehrleute. Auch viele Zuschauer hatten ihr Interesse gezeigt.