Das Projektorchester mit Gast-Dirigent Hans-Günther Kölz begeistert das Publikum. Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder Bote

Veranstaltung: Orchester Hohnerklang aus Trossingen zu Gast / Workshop-Teilnehmer greifen in die Tasten

Seinen 50. Geburtstag hat das Akkordeonorchester vom Musikverein Sulz mit zahlreichen Gästen gefeiert. Verstärkt wurden die Sulzer Musiker durch ein Projektorchester. Ein großes Konzerterlebnis versprach auch der zweite Teil des Abends.

Sulz. Einen Hörgenuss erster Güte hat das Jubiläumskonzert des Akkordeonorchesters vom Musikverein Sulz den Besuchern beschert. Dem festlichen Anlass entsprechend hatten die Sulzer das Orchester Hohnerklang aus Trossingen eingeladen.

Unterhaltsam feierte das Akkordeonorchester sein 50-jähriges Jubiläum. Die Sitzreihen in der Stadthalle waren prall gefüllt, zusätzliche Stühle mussten hereingetragen werden. Eine Ausstellung mit zahlreichen Bildern gab den Besuchern Überblick über die Vereinsaktivitäten. Im Mittelpunkt stand die Musik.

Vorangegangen war ein Workshop am Vormittag mit Hans-Günther Kölz, Dozent für Akkordeon an mehreren Musikhochschulen, an dem auch Musikanten aus Hardt, Baiersbronn, Balingen, Ammerbuch und Fluorn-Winzeln teilnahmen. Verstärkt durch die Workshop-Teilnehmer überzeugten die Sulzer mit einer vielseitigen und erfrischenden Darbietung am Abend.

Quer durch Rock und Pop ging es mit Stücken wie "Rocking Affair" und Jimmy Webb’s "Mac Arthur Park", das von Moderator Oliver Schäuble als "eines der schönsten Lieder der 1960er-Jahre" angekündigt wurde. Gespickt mit Schäubles Anekdoten ließen sich die Gäste auf die verschiedenen Genres ein. Deutlich wurde, dass es Gast-Dirigent Kölz gelungen ist, seinen Projektteilnehmern Freude an dieser Musik zu vermitteln. "Mit viel Elan und Vorfreude auf das Jubiläumskonzert haben alle in die Tasten gegriffen, um mit Hans-Günther Kölz ihre Performance zu verbessern", erklärte der Moderator.

Unter dem Dirigat von Ramona Merk, der leitenden Kraft des Orchesters, spielten die Musiker ihren Wunschtitel "Ein böhmischer Traum". Diese fröhliche Polka hatte wohl nostalgische Gefühle beim Publikum hervorgerufen, denn alle klatschten mit, bevor es nach einem furiosen Finale in die Pause ging.

Ein großes Konzerterlebnis versprach der zweite Teil, den das Orchester Hohnerklang aus Trossingen bestritt. Allein der optische Eindruck, die Damen erschienen in knallroten Roben, die Herren stilsicher in schwarzen Anzügen samt roter Fliege, war ein Genuss für’s Auge. Die Bandbreite reichte von Klezmer-Musik bis zum Tango und von Klassik bis zu populärer Filmmusik. Mit dem Opener "Caravans", unterstützt von einem Blockflötenensemble, brachten die gut 40 Musiker Szenen aus der Wüste nach Sulz. Leben, Lust, Humor und Melancholie dominierten bei "Klezmer Motion", wobei sich Solistin Brigitte Burgbacher auf der Mundharmonika über lang anhaltenden Beifall freuen durfte.

Im "Tango pour Claude" waren die Kunstfertigkeit und das Tempo, mit dem die Finger der Akkordeonspieler über ihre Tasten flitzten, zu spüren. Rasant kam der populäre "Conga del Fuego nuevo" von Arturo Marquez daher. Ein musikalisches Duell mit Mario Nortmann am Akkordeon ging Dorothee Reick auf ihrer Blockflöte ein. Getreu dem Motto "das Beste kommt zum Schluss" versammelten sich am späten Abend beide Orchester zum gemeinsamen Schluss auf der Bühne. Rund 90 Musiker intonierten nun die Europahymne "Anthem for Europe" nach einem Arrangement von Kölz. Die Beifallsstürme des Publikums sorgten dafür, dass Zugaben zu hören waren. Über eine Urkunde und eine Skulptur vom Deutschen Harmonikaverband aus den Händen des Verbandspräsidenten Artur Wollensak freute sich Jugendleiterin Ellen Däuble.