Fotos: Steinke-Vollmer Foto: Schwarzwälder Bote

Werner Lehmanns Werke lassen den Betrachter staunen

Auf schier unerschöpfliche Weise hat Werner Lehmann pittoreske menschliche Abbilder geformt, gemalt und in verschiedenen Serien mit viel Einfallsreichtum zusammengestellt. Dabei liegt die Interpretation wie immer im Auge des Betrachters.

Sulz-Glatt. Werner Lehmann ist in Glatt kein Unbekannter. Bereits im Jahr 2009 war er – zusammen mit Norbert Stockhus, Studienkollegen und Freunden – einer der Künstler der Ausstellung "6x6". Stockhus freut sich darüber, seinen Studienkollegen und Freund aus der Klasse von Professor Peter Grau wieder nach Glatt geholt zu haben. Bei der Ausstellungseröffnung am Samstag, 21. September, ab 18 Uhr wird Museumsleiter Cajetan Schaub die Gäste begrüßen. Er merkt an, dass dies schon die zweite städtische Ausstellung in diesem Jahr sei.

Die Einführung in das Werk Werner Lehmanns obliegt der Stuttgarter Publizistin Irene Ferchl. "Wunderkammer" heißt die aktuelle Ausstellung von Bildern und Kleinplastiken, die dem Betrachter vor allem Freude machen sollen. "Ich habe keine Botschaft, die ich mitteilen müsste", sagt Werner Lehmann schmunzelnd, wobei er sich bewusst ist, dass seine Bilder Emotionen auslösen können – sowohl positive als auch negative.

Wunderkammern, Raritäten- oder Kuriositätenkabinette waren die meist fürstlichen Sammlungen, in denen früher allerlei Schätze wie Kunstgegenstände, Skulpturen, Perlen und Schmuck angesammelt wurden, klärt Werner Lehmann auf: "Daraus sind unsere Museen entstanden." Seine Wunderkammern haben Setzkastengröße und laden durchaus auch zum Verwundern ein.

Ein Werkkomplex, der dem Betrachter sofort ins Auge sticht, ist dabei die Schiffsform. Lehmann erinnert sich daran, wie ihn ein ägyptisches Totenschiff im Louvre – das die Seelen ins Jenseits chauffieren sollte – beeindruckt und inspiriert habe. Auch in den Narrenschiffen von Hieronymus Bosch und Sebastian Brant sehe er Ähnlichkeiten zu seinen Werken. Mittlerweile hätten sich bei den Betrachtern jedoch die Bilder von Flüchtlingsbooten so eingebrannt, dass er die Schiffe seit einem Jahr nicht mehr mache.

Seine ausdrucksstarken Personen finden sich hingegen auch weiterhin in Bussen oder in einigen Cafés. Eine große Rolle spielen bei ihm auch Zitate aus der Kunstgeschichte. Gerne verwendet er dabei auch Pappe, die seinen Schülern früher als Maluntergrund diente, oder andere Materialien, die er in verfremdeter Form kollagiert: "Ich bin ein Bastelmensch", beschreibt der facettenreiche Künstler sich selbst.

Weitere Informationen: Die Ausstellung ist vom 22. September bis 17. November, immer dienstags bis freitags jeweils von 14 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Ab 1. November gelten dann folgende Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag von 14 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.