Paula Sophie Bohnet (Sopran), Philipp Kranjc (Bass) und Hedayet Djeddikar (Klavier) tragen im Kapitelsaal des Klosters Kirchberg romantische Lieder vor. Foto: Steinke-Vollmer Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Ensemble begeistert mit Liedern von Hugo Wolf

Sulz-Kirchberg. Ein anrührendes Konzert mit Paula Sophie Bohnet (Sopran), Philipp Kranjc (Bass) und Hedayet Djeddikar (Klavier), die 2016 das Ensemble "Sehnsucht: Lied" gründeten, begeisterte ein großes Publikum im Kapitelsaal des Klosters Kirchberg. Das Liederkonzert war spätromantischen Kompositionen von Hugo Wolf (1860 bis 1903), einem österreichischen, vorwiegend in Wien lebenden Komponisten gewidmet.

Unter dem Namen "Italienisches Liederbuch" hat Wolf 46 von Paul Heyse ins Deutsche übersetzte italienische Liebeslieder vertont, in zwei Abschnitten seines späteren Schaffens. Mit 21 Liedern des zweiten Teils stellten die Sopranistin Paula Sophie Bohnet und der Bass Philipp Kranjc virtuos, fesselnd und mit spannungsreicher Ausdruckskraft die oft zwischen den Zeilen angedeuteten Gefühlsmomente der vertonten Texte heraus. Hedayet Djeddikar am Klavier zeigt sich als meisterlicher und einfühlsamer Liedbegleiter.

Im ersten Konzertteil wurden in den 21, zumeist kurzen Liedtexten Liebesfreud und Liebesleid mitreißend im Wechsel von Paula Bohnet und Philipp Kranjc zum Ausdruck gebracht.

In "Du sagst mir, dass ich keine Fürstin sei" stellt die Sopranistin mit klarem Timbre heraus, dass "Armut tut dem Adel nichts zuleid" und entlarvt mit "fährst doch selber nur mit Schusters Rappen."

Um starke Gefühle geht es auch in "Sterb’ ich, so hüllt in Blumen meine Glieder" und "Wenn du, mein Liebster steigst zum Himmel auf".

Nach der Pause eröffnete Paula Bohnet mit den "Liedern der Mignon", einer Figur aus Goethes Roman "Wilhelm Meisters Lehrjahre", den zweiten Konzertteil. Berührend erklang das Lied "Kennst Du das Land, wo die Zitronen blühen". Mit den Liedern nach Gedichten von Michelangelo "Wohl denk’ ich oft", "Alles endet, was entstehet" und "Fühlt meine Seele" bewies der Salzburger Philipp Kranjc sein großes Können. Nach der genialen Hommage an das Kunstlied und einem nicht enden wollenden Applaus gab es als Zugabe etwas leichtere Kost mit "Mein Mädel hat einen Rosenmund" von Johannes Brahms.