Hans-Jörg Bosch (rechts) und sein Sohn Georg Bosch stellen die Pläne für ihr Grundstück vor. Foto: ah Foto: Schwarzwälder Bote

Projekt: Grundstücksinhaber wollen zwei Häuser bauen

Sulz-Renfrizhausen (ah). Die Dorfmitte in Renfrizhausen bekommt eventuell ein neues Gesicht. Hans-Jörg Bosch aus Meckenheim, ehemaliger Renfrizhauser, und Sohn Georg Bosch haben am Freitag ihre Visionen im evangelischen Gemeindehaus zum "Bosch-Areals" vorgestellt.

Viele der Anwesenden waren skeptisch, dass gleich zwei Häuser, die insgesamt neun Wohnungen in die Ortsmitte bringen würden, so gebaut werden dürfen. Als direkter Nachbar befürchtet Daniel Günthner, dass er die Sonne nach der Fertigstellung nicht mehr so oft sehen werde. Es stellte sich die Frage, ob die beiden Bauwerke so auch genehmigt werden. Die Pläne, die Georg Bosch, der in Berlin mit einem Freund ein Architekturbüro hat, erstellte, haben keinerlei Rechtsgültigkeit. Am Gebäude davor, der sogenannten Remise, hat der Ortschaftsrat Interesse. Es stehen inmitten des Bereichs außerdem noch die Sandsteinkeller.

Großes Thema war bei der Diskussion die Zahl der Parkplätze, die pro Wohnung mit anderthalb Fahrzeugen angegeben ist. Dass dies nicht ideal ist, zeigt sich im angrenzenden Baugebiet "Obere Gärten", wo die Bewohner tagtäglich das große Chaos erleben. "Die Vorgaben passen mit der Realität nicht zusammen", war aus dem voll besetzten Gemeindesaal zu hören. Auch das Thema "Betreutes Wohnen" wurde angesprochen. Da wurde Bosch offensichtlich seitens der Stadt signalisiert, dass es hier keinen Bedarf gibt. Karl Hauser, ehemaliger Ortsvorsteher, unterstrich dass es in Sulz sehr wohl Bedarf gibt. Er wisse aus eigener Erfahrung, dass, sobald eine Wohnung frei werde, bis zu zehn Interessenten da seien. Ob dies allerdings auf Renfrizhausen zutrifft, wurde bezweifelt. Es sei kein Arzt in der Nähe, und es gebe auch keinerlei Einkaufsmöglichkeiten.

Der Plan sei nicht in Stein gemeißelt, machte Bosch deutlich und schlug vor, dass sich Interessenten für die aktuell geplanten Wohnungen mit einer Größe zwischen 81 bis 93 Quadratmetern bei ihm melden können. Da es sehr schwierig sei, einen Bauträger zu finden, wolle er eine Eigentümergesellschaft gründen, die er dann leiten werde.

Robert Nübel und Ortsvorsteher Reiner Kimmich standen der ganzen Sache positiv gegenüber. Nübel versicherte den Anwesenden, dass ein solches Vorhaben nach Recht und Gesetz entschieden wird. Es gebe Familien, die kein Gebäude mit großem Garten wollten und froh wären, wenn sie eine Eigentumswohnung in entsprechender Größe erwerben könnten, meinte Ortsvorsteher Reiner Kimmich. Er sieht eine Chance, dass eine Baulücke geschlossen wird.

Auch für Bosch wäre die Umsetzung eine Chance. Es wurden Fördergelder in Höhe von 100 000 Euro in Aussicht gestellt.

Sollte das Projekt so genehmigt werden wie vorgestellt, könnte in rund 18 Monaten mit dem Bau begonnen werden. Die Bauzeit würde weitere 18 Monate betragen. Nachdem Renfrizhausen schon bald einen Kunstrasen erhalten wird, wäre die Überplanung des Bosch-Areals ein weiterer "positiver" Meilenstein. Diese Meinung teilten nicht alle im Gemeindesaal, doch insgesamt sah man durchaus auch eine Verbesserung der Situation.