Norbert Utzler referiert beim Hegering zum "Jahr der Wälder 2011
Sulz-Glatt (st). Bei der Hauptversammlung des Hegerings Sulz/Vöhringen (wir berichteten) hielt Forstdirektor Norbert Utzler einen Vortrag über Klimawandel und Waldbau.
"Der Wald ist der notwendige Lebensraum des Wildes und auch für die Gesundheit des Menschen unersetzlich", sagte Utzler gegenüber den Jägern. Allerdings werden Wälder nicht nur durch den Klimawandel, sondern zuweilen auch von Menschenhand aus Profitgier zerstört. Um dies ins Bewusstsein zu rufen, wurde 2011 zum internationalen "Jahr der Wälder" proklamiert. Utzler machte besonders auf die Aktionen der Unteren Forstbehörde aufmerksam.
Der wirtschaftliche Aufschwung setzt sich auch im Wald fort: Die Holzpreise sind auf einem starken Niveau, die Nachfrage des vergangenen Jahres setzt sich fort. Nach der Winterpause sei das Forstamt derzeit mit allen verfügbaren Kräften mit dem Holzeinschlag beschäftigt, informierte Utzler. Sogar minderwertige Holzprodukte wie Paletten fänden guten Absatz.
Zudem habe es kaum Käfer- und Sturmholz gegeben. Anhand einer Standortkartierung, die die Baumarteneignung speziell der Fichte unter dem Gesichtspunkt des Klimawandels rund um die Tonau aufzeigt, wurde deutlich, dass die Fichte zu 90 Prozent nicht mehr geeignet ist. Sie werde daher zunehmend durch Tannen und Douglasien ersetzt, erklärte Norbert Utzler. Die Industrie lege nach wie vor viel Wert auf Nadelhölzer, daher könne man das Nadelholz nicht durch Buchen ersetzen.
Das internationale "Jahr der Wälder" wurde von den Vereinten Nationen ausgerufen, um auf die lebenserhaltende Funktion des Waldes und seiner Gefährdung öffentlich aufmerksam zu machen. Geplant ist am 10. Juli eine Waldbegehung. Des Weiteren sind eine Ausstellung im Landratsamt, Konzerte und ein ökumenischer Gottesdienst angedacht.