Gerhard Aden (Zweiter von rechst) informiert sich bei Barbara Otte (rechts) über die Pflegesituation. Foto: FDP Foto: Schwarzwälder Bote

Pflege: FDP-Abgeordneter Aden besucht Einrichtung in Sulz

Sulz. Die Pflegeversorgung in Deutschland ist in der Diskussion: Nachwuchsmangel, geringe gesellschaftliche Anerkennung, geringes Lohnniveau, Bürokratie, geplante Zusammenlegung der Kranken- und Altenpflegeausbildung sind Themen.

Im Zuge seiner Sommertour besuchte deshalb der FDP-Landtagsabgeordnete Gerhard Aden auf Einladung des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) die "Pflege zu Hause GmbH" in Sulz.

Gesprächspartner des Abgeordneten waren die Inhaberin der Einrichtung, Babara Otte, die Pflegedienstleiterin Ute Wolf und der Landesbeauftragte bpa, Berthold Denzel.

Private Träger, wie das Unternehmen von Barbara Otte, teilten sich die pflegerische Versorgung in Deutschland mit gemeinnützigen und kirchlichen Trägern. Auf diesem Weg werde eine Trägervielfalt gewährleistet und ein Wahlrecht für die pflegebedürftigen Menschen ermöglicht, heißt es in der Pressemitteilung. In Sulz herrsche aber noch kein Pflegenotstand.

Barbara Otte sehe sich mit ihrem Pflegedienst gut aufgestellt. Ergänzt werde ihr Angebot durch eine Tagespflege und zwei ambulant betreute Wohngemeinschaften. "Wir betreuen aktuell etwa 170 Menschen. Allerdings besorgt mich die geplante Reform der Pflegeausbildung. Dies wird zu einer Abwanderung in die Krankenhäuser führen, und die Altenpflege wird der Verlierer sein", befürchtet die Inhaberin.

Berthold Denzel stellte fest, dass bei Otte die ambulante und teilstationäre Pflege ineinandergreift. "Vielleicht müssten wir solche positiven Beispiele noch häufiger verbreiten. Allgemein treibt uns die Sorgen um die fehlenden Pflegefachkräfte um. Das statistische Bundesamt spricht von 200 000 fehlenden Kräften im Jahr 2025", meinte Denzel. Ein weiteres Manko aus seiner Sicht: Die Einrichtungen leiden unter den bürokratischen Anforderungen und einem Kontrolldruck durch verschiedene Institutionen. "Mir erzählen Pflegeeinrichtungen, dass sie im Jahr an zehn Tagen geprüft werden", berichtete er.

Das geht für Aden deutlich zu weit: "Die Menschen in der Pflege verdienen unseren größten Respekt. Wir müssen Ihnen Vertrauen schenken und dürfen sie nicht mit unserem Kontrollwahn von Ihrer Arbeit abhalten. Ich werde diese Anliegen mit nach Stuttgart nehmen.".