Historie: Paul Müller führt am 1. Juli in die römische Welt ein / Geschichte zum Anfassen
Sulz. "Auf der Römerstraße durchs Jahr 2018" – unter diesem Titel ist ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm geboten. Paul Müller vom Kultur- und Heimatverein Sulz erläutert am Sonntag, 1. Juli, um 11 Uhr im Römerkeller das Leben vor fast 2000 Jahren in der römischen Siedlung in Sulz.
In Sulz-Kastell – auf der Höhe südlich des jetzigen Stadtkerns – entstand neben dem um das Jahr 74 gegründeten Kohortenkastell eine dörfliche Siedlung (vicus), deren Reste teilweise ausgegraben wurden. Das Kastell wurde bald nach seiner Gründung wieder aufgegeben, während sich in der Siedlung im Lauf der Zeit geschäftiges und blühendes Leben entwickelte. Es handelte sich um eine typische römische Straßensiedlung, die aus langrechteckigen Gebäuden mit Schmalseite zur Straße, sogenannten Streifenhäusern, bestand. Unter einem Schutzbau befindet sich heute der außergewöhnliche Keller eines römischen Gebäudes, der sich durch eine ungewöhnliche und seltene Kombination von beheizbarem Keller mit flächiger Bemalung und architektonischer Gliederung auszeichnet.
Erst vor gut einem Jahr wurde die neu überarbeitete und um weitere Originalfunde ergänzte Ausstellung im Schutzbau eröffnet. Paul Müller geht bei der Führung auf die Bedeutung der Siedlung und die Besonderheiten des Kellers ein. Je nach Witterung wird sie mit einem Spaziergang zum Kastellgelände ergänzt.
Organisiert wird das Veranstaltungsjahr von der Römerstraße Neckar-Alb-Aare, die entlang überlieferter antiker Streckenführungen den deutschen Südwesten und die Schweiz verbindet. Um die reiche römische Vergangenheit der Region bekannter zu machen, gibt es auch 2018 mit einem bunten Reigen von Veranstaltungen Geschichte zum Anfassen. Weitere Infos gibt es unter www.roemerstrasse.net, außerdem informiert die kostenlose App "Römerstraße" über alle Aktivitäten, erinnert mittels Pushnachrichten an Veranstaltungen und navigiert die Benutzer an den gewünschten Ort.