Die Senioren staunen beim Betrieb des Diesel-Verdampfermotors. Foto: Seniorenkreis Foto: Schwarzwälder Bote

Ausflug: 300 Jahre alte Schwarzwaldmühle wird besichtigt / Wasserrad, Dampflok und Dreschmaschine

Sulz-Sigmarswangen. Beim Halbtagesausflug des Seniorenkreises Sigmarswangen konnte Roland Bachmann zahlreiche Teilnehmer begrüßen. Die Fahrt führte über Freudenstadt Richtung Enzklösterle zur Poppelmühle, einer 300 Jahre alten Schwarzwaldmühle. Die Poppel-Sägemühle wurde 1705 von Johannes Poppel erbaut. Er war der erste Bewohner des Tals. So wurden die Mühle und später das Tal sowie der Mühlbach nach ihm benannt.

Zum restaurierten Areal gehören Mühlenschänke, Mühlenstadel, Mühlenbackstube, Mühlenmuseum, Holzknechtshütte, Goisenbar, Hufschmiede und Dreschschuppen. Sie sind um den historischen Dorfplatz, der früher Treffpunkt der Schwarzwaldbauern war, aufgebaut.

Die Reisegruppe wurde mit dem früheren Leben vertraut gemacht. In der Mühlenschänke gab es vom Wirt Holzofenbrot, hausgemachten Kräuter-Griebenschmalz und ein Glas Most oder Bowle.

Seit 1723 hat die Poppelmühle das Wasserrecht und nutzte ein oberschlächtiges Wasserrad als Antriebskraft. Bei der Mühlenbesichtigung wurden alle Geräte und Maschinen erklärt. Beim Pferdegöpel von 1850 verfolgten die Senioren die Erklärung des Aufbaus und der Funktion.

Danach bestaunten sie ein noch funktionsfähiges, fünf Tonnen schweres Dampflokomobile mit Schwungrad, Baujahr 1910. Fast zierlich sah daneben der 15-PS-Diesel-Verdampfermotor von 1928 aus. Als dieser mit Zündfix und der Handkurbel in Gang gesetzt wurde und Rauchgase aus dem Auspuff kamen, war Staunen in den Gesichtern zu erkennen.

Der Mühlenwirt zeigte auch die Schmiede und den Ochsenbeschlagstand. Zum Abschluss erlebten die Senioren die Getreideverarbeitung mit. Mit einer originalen Dreschmaschine wurde das Korn aus den Ähren der Roggenhalme gedroschen und dann in der Putzmühle über einen Rüttler durch Siebe ausgesondert. In der Backstube wurden die Roggenkörner zu Mehl gemahlen. Danach führte die Fahrt zurück nach Sigmarswangen, wo man im Bürgerstüble den Tag ausklingen ließ.