Zugleich sonniges und schattiges Plätzchen: Gebiet am Hangtrauf zum Neckartal bei Holzhausen lädt zur Rast ein.
Sulz-Holzhausen - Der Rastplatz Pfingstbrunnen im Sulzer Stadtteil Holzhausen, am Hangtrauf zum Neckartal gelegen, ist ein sonniges und zugleich schattiges Plätzchen, bei dem man mit der Familie oder im Freundeskreis herrlich Verweilen kann.
Am Waldrand gelegen, umsäumt von Birken und Douglasien, lädt auf dem Platz auch eine Schutzhütte mit Sitzbänken, einer Grillstelle und einem Brunnen ein.
Der Pfingstbrunnen liegt am Neckartaltrauf zwischen dem Waldstück "Heusteig" und der Flur "Pfingstwasen". Wer mit dem Auto kommt, fährt vom Rathaus in der Holzhauser Ortsmitte über die Friedhofstraße Richtung Neckartal und dann entlang des Waldrands ostwärts bis zum Wanderparkplatz Pfingstbrunnen. Das Auto kann natürlich auch auf dem Parkplatz am Rathaus abgestellt werden.
Das Wasser des Brunnens stammt aus der Quelle im Pfingstwasen, diese befindet sich ungefähr 200 Meter Richtung Osten. Der geologische Quellhorizont der Lettenkohle erfasst das Einzugsgebiet der "Höhe". Die umliegenden Felder waren in diesem Gebiet sehr feucht. Erst durch Drainagemaßnahmen wurden die Felder und Wiesen nutzbar.
Quelle ist im Sommer des Jahres 1959 fast versiegt
Vor etwa 100 Jahren wurde zur Verbesserung der Wasserversorgung in Holzhausen die Pfingstbrunnen-Quelle gefasst. Die Wasserleitung führte mit natürlichem Gefälle zum Pfingstbrunnen und weiter zur so genannten "Alten Pumpstation" am unteren Rand des Dorfes. Von dort aus wurde dann das ganze Dorf mit Wasser versorgt. Die alten Pumpbrunnen an den Häusern hatten damit ausgesorgt.
Der Sommer 1959 brachte eine sechs Wochen lange Trockenzeit und ließ die Quelle fast versiegen, es kam kaum noch Wasser aus den Hähnen. Eine neue Wasserquelle wurde gesucht und im Neckartal gefunden.
Erst im Jahre 1964 wurde für Holzhausen eine sichere Wasserversorgung geschaffen und mit einem Wasserfest das nunmehr sichere Trinkwasser gefeiert. Aufgrund weiterer Maßnahmen zur Sicherheit der Wasserversorgung ist Wassernot in Holzhausen heute kein Thema mehr.
Wie hätte es wohl um die Holzhauser Wasserversorgung in den vergangenen hochsommerlichen Wochen mit sehr wenig Niederschlag gestanden ohne die damaligen großen Maßnahmen und Investitionen zur Sicherung der Trinkwasserversorgung ist eine spannende Frage.
Schon in alten Volkssagen wird die besondere Bedeutung von Brunnen erwähnt. Dem Wasser aus Brunnen und Quellen wurde eine heilende, reinigende und kraftspendende Wirkung zugeschrieben, wie es sich für ein so wichtiges Lebenselexier auch gehört. Aus Oster-, Mai- oder Pfingstbrunnen wurde an Festtagen Wasser geschöpft, dem eine ganz besonders wertvolle Wirkung zugeschrieben wurde, wie alte Brauchtumserzählungen bescheinigen. Davon ist heute leider kaum noch etwas bekannt.
Das "Diebsteigle" erinnert an schlitzohrige Gauner
Auch ein Spaziergang Richtung Osten auf dem "Wasenweg" bis zum Waldstück "Diebsteigle", und auch noch weiter des Wegs kann reizvoll sein.
Das "Diebsteigle" hat seinen Namen nicht von ungefähr bekommen. Das Flurstück grenzt an die damalige Landesgrenze von Württemberg zu Hohenzollern. Ein Gauner, der im württembergischen etwas angestellt hatte, konnte sich durch Überschreiten der Grenze hinein ins Hohenzollerische dem Zugriff der Polizei entziehen. Natürlich funktionierte das Ganze auch umgekehrt.
Wer zu den Holzhauser Flurnamen weiteres wissen möchte, kann dazu unter www.sulz-holzhausen.de (Geschichte) einiges erfahren.
Die Nutzung des Grillplatzes muss angemeldet werden
Der große Rundwanderweg durch Wald und Flur führt vorbei am "Liebeswegle". Die ausführliche Beschreibung der Neuneinhalbkilometer-Route gibt’s unter www.sulz.de (Tourismus/ Wanderwege). Die Wege sind größtenteils barrierefrei. Auch im Rollstuhl oder mit Kinderwagen ist eine Fortbewegung weitgehend problemlos möglich. Wichtig: Wer den Rast- oder Grillplatz nutzen möchte, muss dies unbedingt bei der Ortschaftsverwaltung Holzhausen im Voraus anmelden.