Angela Blaes von der Leader-Region Oberer Neckar (Mitte) überreicht Bürgermeister Gerd Hieber (rechts) und Ortsvorsteher Gregor Plocher die Leader-Medaille. Foto: Huber Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Ein lang gehegter Wunsch geht in Erfüllung / Weitere Projekte stehen im Fokus

Der neugestaltete Dorfmittelpunkt in Holzhausen ist ein Projekt, an dem der Ort schon lange arbeitet. Am Sonntagvormittag wurde der neue Platz nun festlich eingeweiht.

Sulz-Holzhausen. Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Holzhauser Georgskirche, der vom Posaunenchor musikalisch mitgestaltet wurde, begannen die Feierlichkeiten zur Einweihung der neuen Ortsmitte. Pfarrerin Stefanie Fritz und Pfarrer Urs Thiel von der katholischen Kirchengemeinde Sulz/Vöhringen wünschten sich, dass die Ortsmitte ein Ort zum Erholen wird.

Auf dem Platz vor dem Rathaus eröffnete der Musikverein Holzhausen den zweiten Teil des Festprogramms. Bürgermeister Gerd Hieber freute sich über zahlreiche Gäste wie den AfD-Landtagsabgeordneten Emil Sänze, den Ortvorsteher Gregor Plocher, die Vertreter der Kirche, Angela Blaes vom Leader-Regionalbüro Oberer Neckar, die Landschaftsarchitektin Anette Sinz-Beerstecher, die Ortschafts- und Gemeinderäte und Ortsvorsteher aus den umliegenden Ortsteilen.

"Die Ortsmitte von Holzhausen hat ein neues Gesicht bekommen", sagte Hieber zu Beginn seiner Rede. Es sei kein Facelifting, sondern der Platz habe eine Aufwertung erfahren, so Hieber. Ein langer Atem sei notwendig gewesen, um den Platz so zu gestalten, weiß er.

Es gab lange Diskussionen mit dem Ortschaftsrat, der Bevölkerung und dem Gemeinderat. Der lange Atem und die Beteiligung der Bürger habe sich gelohnt. Für die Gestaltung seien 175 000 Euro angefallen, davon wurden aus dem Leader-Programm der Europäischen Union (EU) rund 86 000  als Zuschuss gewährt. Hieber bedankte sich auch für Spenden.

Der Holzhausener Ortsvorsteher Gregor Plocher bedankte sich zuerst bei denen, die bei den Vorbereitungen mitgeholfen haben. Leider hätten Vandalen in der Samstagnacht dafür gesorgt, dass vor dem Aufbau erstmal der Platz aufgeräumt werden musste (siehe Meldung).

Auf Grund der Wetterlage mussten die weiteren Veranstaltungen in die Panorama-Halle verlegt werden.

"Der gesellschaftliche Wandel hat in unserem Ort keinen Halt gemacht und es bleibt schwierig, bei uns ein attraktives Dorfleben zu gestalten", weiß Plocher. Das habe auch damit zu tun, dass es keine Gastronomie mehr im Ort gebe, so Plocher. Die Neugestaltung des Platzes sei eines der größten Anliegen des Ortes.

Im Zuge der Erschließung der Holzhauser Mitte solle eine Verbindung der Ortsmitte über die Obere Straße an den Kindergarten und dem Sportgelände hergestellt werden, blickte Plocher in die Zukunft. Das geplante Dorfgemeinschaftshaus werde sich in diese Verbindung integrieren, so Plocher. Auch den neuen Brunnen, der durch Spenden ermöglicht wurde, erwähnte Plocher.

Annette Sinz-Beerstecher vom Planungsbüro "frei raum concept" stellte das planerische Konzept vor: "Wir wollten hier ein Ort schaffen, an dem man sich begegnen und zusammenkommen kann." Sie überreichte ein Sitzkissen als Geschenk.

"Zukunft und Heimat gemeinsam zu gestalten", sei der Leitgedanke gewesen, den sich die Bürger hier bei der Leader-Bewerbung in der Region gesetzt haben, sagte Angela Blaes vom Leader-Büro Oberer Neckar. Ziel des Leader-Programms sei die Entwicklung des ländlichen Raums. Das Besondere sei, dass in der Region über die Vergabe entschieden werde. "Es ist gerade in der aktuellen Zeit, in der Politikverdrossenheit um sich greift und die demokratischen Grundwerte ins Wanken geraten, umso wichtiger, dass sich die Bürger in die Gestaltung ihrer Zukunft und Heimat mit einbringen", sagte Angela Blaes vor der Verleihung der Leader-Plakette.

Musik- und Gesangsverein sorgten für den musikalischen Abschluss der Feier am Rathaus. Die Gäste feierten in der Halle weiter. Im Archiv des Rathauses nutzten die Holzhausener die Gelegenheit, sich über das Dorfleben einst und jetzt zu informieren.