Der Farrenstall und das angebaute Eberhard-Haus sollen abgerissen werden. Der Ortschaftsrat Dürrenmettstetten will eine neue Dorfmitte gestalten. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Dafür sollen bei der Kirche zwei Häuser abgebrochen werden / Aber noch sind einige Fragen offen

Von Marzell Steinmetz

Sulz-Dürrenmettstetten. Holzhausen hat Schubladenpläne für die Ortsmitte, in Dürrenmettstetten ist man noch nicht ganz so weit. Dort beginnt aber die Diskussion.

Der Dürrenmettstetter Rat hat Haushaltsmittel für den Abriss des Farrenstalls und des Hauses Eberhard angemeldet. Beide Gebäude im Ortszentrum unterhalb der Kirche sind zusammengebaut und müssen deshalb auch zusammen abgebrochen werden.

Das ehemalige Haus von Erwin Eberhard, der den Sulzer Bilderbogen herausgebracht hat, gehört der Stadt bereits seit Ende der 1970er-Jahre. Seither ist es unbewohnt. Das Gebäude wird lediglich dazu genutzt, um diverse Geräte unter anderem des Bauhofs unterzustellen. Inzwischen sei aber ein Vereinsschuppen gebaut worden, teilt Ortsvorsteher Robert Trautwein mit. Damit werde das Gebäude Eberhard Zug um Zug entbehrlicher.

"Ich persönlich war immer gegen den Abriss ohne Nutzung. Das hätte auch das Dorfbild negativ beeinflusst", sagt Trautwein. Zwischen Dorfstraße und Enslinstraße wäre eine Lücke entstanden. Nur eine Wiese anzulegen, "das wollten wir nicht".

Mit der integrierten Stadtentwicklungskonzeption (ISEK) zeichnen sich aber Lösungsmöglichkeiten ab. "Einem Ortsmittelpunkt gilt unser Hauptaugenmerk", erklärt Trautwein. Zur ersten Ortschaftsratssitzung nach der Sommerpause am 23. September lädt er Stadtbaumeister Reiner Wössner ein. Es soll darüber geredet werden, was auf dem Grundstück des Farrenstalls und des Eberhard-Hauses denkbar wäre.

In die Diskussion gleich miteinbezogen werden kann auch das Haus Dorfstraße 30, in dem die Filiale der Kreissparkasse untergebracht war. Der Ortschaftsrat habe sich dafür ausgesprochen, das Gebäude zu kaufen. Der Gemeinderat habe dem schon zugestimmt. Das gäbe eine Arrondierung, meint Trautwein. Vorstellbar wäre, dass auf dem Grundstück Parkplätze entstehen.

Letzten Endes müssten in einem Zug drei Häuser abgebrochen werden. Mittel dafür hat der Ortschaftsrat für den Haushaltsplan 2016 angemeldet. "Ich weiß aber nicht, wie sie vom Stadtkämmerer eingetaktet wird", räumt Trautwein ein. Zudem müsse der Gemeinderat entscheiden, ob die Abrisskosten bereits in den Etat für nächstes Jahr aufgenommen würden.

Klar ist zwar, dass, so Trautwein, "wir eine Wiederbelebung der Ortsmitte, auch in baulicher Hinsicht mit öffentlichen Räumen, wollen". Doch es spielen noch andere Überlegungen eine Rolle. Dabei stellt sich die Frage: Wie geht es mit der Grundschule und dem Kindergarten weiter?

Trautwein betont, es sei natürlich in seinem Interesse, beide Einrichtungen so lange wie möglich im Ort zu erhalten. "Ich will nicht als Ortsvorsteher dastehen, der Kindergarten oder Schule schließt." Gleichwohl kann Trautwein nicht ausschließen, dass es in einigen Jahren durchaus zu Änderungen kommt. Der städtische Kindergarten befindet sich in kirchlichen Räumen. Er sei funktionsfähig, doch müsse darüber nachgedacht werden, was noch an Geld reingesteckt werde. Am Schulgebäude gebe es ebenfalls Sanierungsbedarf.

Eventuell müsse bei der Planung eines Dorfgemeinschaftshauses ein Raum für den Kindergarten mit in Betracht gezogen werden. Auch ein Versorgungsraum für einen Laden oder Bäcker könnte mit integriert werden. Trautwein: "Es wird keine leichte Aufgabe sein, eine gute Lösung zu finden. Und wenn wir sie haben, ist noch lange nicht gebaut und finanziert." Bei dem hohen Finanzbedarf, den andere Ortsteile ebenfalls haben, glaubt er nicht, dass sich die Stadtentwicklungskonzeption in ein paar Jahre umsetzen lässt.

Im Übrigen hätte er kein Problem damit, wenn Holzhausen schneller seinen neuen Ortsmittelpunkt bekäme: "Dort ist die Planung weiter gediehen, andere brauchen Zeit."

Trautwein geht nicht davon aus, dass für Dürrenmettstetten bereits bis Ende des Jahres "planungsreife Überlegungen" vorliegen. "Aber etwas klarer werden wir sehen", sagt er.