Nach seiner Show wird Dodokay von seinen Fans umringt und gibt zahlreiche Autogramme. Foto: Stöhr Foto: Schwarzwälder-Bote

Comedy: Dodokay in der Sulzer Stadthalle / Eigenheiten der Menschen parodiert

Sulz. "Schwaben – Menschen – Abenteuer" hieß es in der Sulzer Stadthalle. Dodokay war zu Gast mit seiner Live-Show und strapazierte die Lachmuskeln. Voll bis fast auf den letzten Platz war die Stadthalle im Backsteinbau. Der aus Funk und Fernsehen bekannte "Dodokay" zieht das Publikum in Scharen an.

Bekannt geworden ist der Reutlinger Comedian vor allem durch seine Videobeiträge "Die Welt auf Schwäbisch". Dabei synchronisierte "Dodokay", der eigentlich Dominik Kuhn heißt, Videos von der "Tagesschau" oder von politischen Debatten auf Schwäbisch – und erreichte damit Hunderttausende von Aufrufen auf der Videoplattform YouTube.

Nach dem Erfolg seines ersten Programmes "Die Welt auf Schwäbisch" machte er nun Station in der Sulzer Stadthalle. Und wieder drehte sich fast alles um die Schwaben und deren Sprache und Macken. Mit etwas Smalltalk zum Warmwerden stellte sich Dodokay ganz bodenständig vor und fragte auch gleich nach dem nächsten Kuhdorf in der Umgebung. So etwas gebe es an jedem Auftrittsort, meinte er. Unter verschiedenen Zurufen griff er den Namen Dürrenmettstetten heraus, der im Laufe des Abends noch einige Male herhalten musste.

Mit einer live gesprochenen Synchronisation eines Filmausschnitts demonstrierte Dodokay das Prinzip und damit seine beeindruckende Fähigkeit, willkürliche Szenen mit schwäbischen Dialogen und unterschiedlichen Stimmfarben zu unterlegen.

Im Laufe des Abends wechselten sich "Stand-up Comedy"-Einlagen und Videoeinspielungen ab und sorgten für heftige Lachanfälle bei den Besuchern. Dodokay erwies sich dabei als scharfsinniger Beobachter der schwäbischen Seele.

Seine Inspiration hole er aus dem täglichen Leben - an der Supermarktkasse, bei Grillfesten oder an der Fleischtheke schnappe er die schwäbischen Eigenheiten auf. Schwaben seien laut Dodokay etwas "schizo". Zum Beispiel würde Schwaben oft A sagen, in Wirklichkeit aber B meinen. Die als Frage formulierte Feststellung "So sitze mr uff’m Bänkle?" wäre in Wirklichkeit eine indirekte Anspielung auf die Faulheit des Angesprochenen. Doch der Schwabe sei einfach zu nett und könne manche Dinge einfach nicht sagen.

Anderes werde dagegen überbetont, wie etwa die Wendung "grad g‘schwend". "Nemmed se grad g’schwend Platz!" war nur einer von zahlreichen Sätzen, die laut Dodokay ständig von schwäbischen Arzthelferinnen verwendet werden.

Auch der (schwäbische) Feuerwehrmann war ein beliebtes Motiv von Dodokay. Statt einfach zu sagen: "Er isch an dr Boom nagfara", greife dieser zu umständlichen Beamtenformulierungen wie "Der Fahrzeuglenker manövrierte sein Gefährt in das Nadelgehölz", ohne dabei seinen schwäbischen Akzent verbergen zu können. Die Lachmuskeln der Zuschauer wurden ein ums andere Mal strapaziert. Am Ende hieß es dann "Danggee, Sulz!". Doch ohne Zugabe ließ das begeisterte Publikum den selbsternannten "Synchro-Grasdackel" nicht von der Bühne. Auch nach dem Ende der Live-Show stand Dodokay den Fans für Selfies, Autogramme und Fragen zur Verfügung und sicherlich waren ihm auch die Dürrenmettstetter nicht böse.