Sven Grabowski, Leiter der VHS (links), und Bürgermeister Gerd Hieber (Zweiter von rechts) haben den Bürgermoderatoren die Zertifikate überreicht. Rechts: Schulungsleiter Hans-Ulrich Händel Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Zehn Teilnehmer haben sich schulen lassen / Zum Abschluss erhalten sie Zertifikate

An den Tischen notieren sie Vorschläge auf Zetteln, fassen sie thematisch zusammen, greifen aber auch lenkend ins Gespräch ein: Bei mehreren Anlässen waren geschulte Bürgermoderatoren bereits im Einsatz. Am Freitagabend erhielten sie im Bürgersaal ihre Zertifikate.

Sulz. Zehn engagierte Bürger haben sich für ihre Aufgaben qualifizieren lassen. Im Frühjahr begann der Moderatorenkurs der Stadt in Kooperation mit der Volkshochschule. Die Leitung hatte Hans-Ulrich Händel, Beauftragter für Bürgerengagement und Bürgerbeteiligung. Stadt und Land unterstützen diese Aktivitäten, teilte Bürgermeister Gerd Hieber mit.

Wo Bürgerbeteiligung stattfindet, können Moderatoren eingesetzt werden. Die Stadt Sulz gehe hierbei ihren eigenen Weg, erklärte Händel. Er betonte, dass Bürgerbeteiligung kein Wunschkonzert sei. Es resultierten daraus konkrete Vorschläge und Empfehlungen. Dahinter stecke, ergänzte Hieber, politische Themen umzusetzen. Als Beispiel nannte er die gerade laufenden Bürgerbeteiligungsprozesse zur Innenstadt, die attraktiver gestaltet werden soll. Das heiße allerdings nicht, dass alles realisiert werden könne, was an Ideen vorgebracht werde.

Die Qualifizierung der insgesamt zehn Teilnehmer umfasste Grundlagen der Kommunikation und Moderation sowie Konflikte und Konfliktbearbeitung. Das wurde nicht nur theoretisch vermittelt, sondern auch praktisch geübt. Die Fortbildung hatte einen zeitlichen Umfang von 34 Stunden, davon 24 Stunden Theorie und zehn Stunden Praxis. Mögliche Einsatzmöglichkeiten für die Moderatoren sind Bürgerdialoge, Bürgerwerkstätten oder Quartiersentwicklungen.

Jürgen Huber vermittelte mit Bildern Impressionen von der Schulung, von Veranstaltungen im Bürgersaal des Rathauses und in Fischingen. Im dortigen Narrenheim diskutierten 84 Bürger an Thementischen über die Turnhalle. Nicht zuletzt dank der Moderatoren ist ergebnisorientiert und diszipliniert gearbeitet, sind Mängel aufgelistet, Lösungen vorgeschlagen und bewertet worden. Es war zielführend, stellte Huber fest. Die Fischinger Ortsvorsteherin Rita Seitz war begeistert. Dass Moderatoren beim Bürgerforum mitgewirkt hätten, sei "für uns ein Glücksfall" gewesen.

Siegfried Dölker sprach ein Grußwort für die Bürgermentoren und lud die Moderatoren ein, auf sie zuzugehen. Da stellte sich natürlich die Frage, was der Unterschied zwischen einem Mentor und einem Moderator ist. Margita Manz-Getzreiter erklärte es: Ein Bürgermentor stößt Projekte an, setzt sich dafür ein, kann eigene Impulse geben und durchaus auch Partei ergreifen. Der Bürgermoderator wird eingeladen und verhält sich bei der Gesprächsleitung "komplett neutral".

Bürgermeister Hieber und VHS-Leiter Sven Grabowski überreichten an die Teilnehmer die Zertifikate. Zu Bürgermentoren qualifiziert haben sich Margita Manz-Getzreiter, Karl Götz, Jürgen Huber, Basel Kharof, Georg Knispel, Rolf Schakurski, Ursula Siniauvski, Ursula Tropf, Liane Voll und Bianca Weinmann. Einige von ihnen sind auch Mentoren. "Ein Idealfall", wie Hieber meinte.