Erich Stein stellt unter anderem Herzen aus Mammutbaumholz her. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Hobby: Erich Stein bietet auf acht regionalen Märkten seine Arbeiten an

Besucher bleiben stehen und streichen behutsam über die glatte Oberfläche eines Servierbretts oder eines Dekoherzens – Erich Stein bietet solche Objekte an seinem Stand an.

Vöhringen. Von ihm ermuntert, werden die Objekte in die Hand genommen, genau angeschaut und wegen der Schönheit des Holzes und der Qualität der Herstellung gelobt. Man kommt ins Gespräch, und der Hobby-Holzkünstler freut sich, dass der Gegenstand Gefallen findet.

Der Werkstoff Holz begleitet Stein seit seiner Kindheit. Zu Hause half er mit, sägte Brennholz, baute Hasenställe, später Baumhütten, Stelzen, Seifenkisten und noch vieles mehr. "Man musste sich mit vielen Dingen behelfen", sagt er, dabei wurde die Kreativität und das Gespür für den warmen Werkstoff entwickelt. Er ergriff den Beruf des Möbeltischlers.

Seine Fähigkeiten waren auch nach einem Firmenwechsel 1985 im Fahrzeugbau gefragt. Die Innenausstattung der dort produzierten Wagen bestand teilweise aus Cebrano und Wurzelnuss, heute ersetzt durch Kunststoff.

So wie sich seine berufliche Tätigkeit ab 2002 immer mehr auf den Prototypenbau mit viel Bürotätigkeit verlagerte, wuchs in seiner Freizeit sein Verlangen nach künstlerischer Gestaltung mit Holz. Kleine Dinge wie Herzen oder Sterne entstanden zum Verschenken. "Du könntest doch auch mehr machen", ermutigte ihn zu anspruchsvolleren Gegenständen aus wertvolleren Hölzern.

Bestanden seine technischen Hilfsmittel anfangs aus einfachen Handmaschinen, so wurde im Laufe der Jahre ein Kellerraum zu einer Hobbywerkstatt mit Fachmaschinen. Hier entstehen nun schöne Dinge wie CD-Ständer in Gitarrenform, quadratische Spieldosen, Servierplatten in Tierform, Schwartenbretter als Flaschenhalter oder auch kleinere Dinge mit Widmung, wie ein kleines Dekoherz mit Teelicht- und Vasenhalter. Sehr elegant aus verstockter Buche gearbeitet, kann man über die feine schwarze Maserung nur staunen, deren Künstler die Natur war.

Ein anderer Blickwinkel

Überhaupt sieht man die einheimischen Obst- und europäischen Laubhölzer in ganz anderem Blickwinkel dank Stein. Bei allen Stücken besticht die Wuchsdramatik als dekoratives Element, das selbst ein Vesperbrettle zu einem Kunstobjekt werden lässt, erst recht, wenn noch dunkle afrikanische Hölzer Farbakzente setzen.

Von der Idee über die Schablone bis zur Ausführung ist es ein langer Weg. Zu jedem Stück gibt es eine Pflegeanleitung. Auf acht regionalen Märkten jährlich bietet Stein seine Holzkunst an.