Der Hausschwamm breitet sich aus. Foto: Steinmetz

Pilz im alten Schulhaus befällt Holz. Technischer Ausschuss beauftragt Firma mit der Bekämpfung.

Sulz - Gefährlich nur für "Holzköpfe": Da brauchte sich von den Mitgliedern des technischen Ausschusses niemand angesprochen zu fühlen. Sie besichtigten am Montag den Gewölbekeller des alten Schulhauses in der Bergstraße.

Was dort Frans Spaaij, Sachverständiger für Schimmelpilze erzählte, hörte sich wie eine Horrorgeschichte an. Der Grund für die Besichtigung war ein Fäden ziehender Pilz, der so genannte Hausschwamm, der Holz befällt und sich davon ernährt. Eine Katastrophe für jedes Fachwerkhaus wie das ehemalige Volksschulgebäude, wenn nicht etwas getan wird.

Der Schwamm breitet sich immer weiter im Keller des Gebäudes aus und könnte, wenn ihm nicht Einhalt geboten wird, irgendwann auch das Dach erreichen. "Man muss handeln, und dies rasch", legte der Experte dem Gremium nahe. Die Alternative wäre, das Haus abzuschreiben.

Doch das geht natürlich nicht, zumal die Stadt die alten Volksschule zu einem Kommunikationszentrum ausbauen will. Dort befindet sich die Bibliothek und der Kleider- und Tafelladen der Diakonie, der ins Erdgeschoss kommen soll. Spaaij schlug eine Sanierung durch eine Firma vor. Es genüge nicht, den Pilz aus dem Holz zu entfernen, er wachse auch durch Fugen. Unter anderem müssten das Mauerwerk aufgekratzt und die Platten gehoben werden, um an die Infektionsherde zu kommen. Bekämpft werden könne der Hausschwamm mit Hitzebehandlung und Chemie-Injektionen.

Damit beauftragt wird nun die Firma Achim Weber aus Vöhringen zu einem Angebotspreis von knapp 19  000 Euro. Spaaij schließt nicht aus, dass es noch teurer wird. "Wir wissen nicht, was im Boden ist. Diese Situation ist nicht einzuschätzen", sagte er.

Zumindest konnte er CDU-Stadtrat Dieter Kopp, der in Mühlheim in einem Fachwerkhaus wohnt, beruhigen: Nur durch das Betreten des mit dem Pilz befallenen Gewölbekellers würden andere Gebäude nicht infiziert. Allerdings müsse bei der Entsorgung das Holz gut verpackt werden. Martin Frey (GAL) hatte bezweifelt, ob es sinnvoll ist, den Gewölbekeller zu sanieren. Man könnte ihn auch schließen. Er hätte sich zudem noch ein zweites Gutachten gewünscht. FWV-Vorsitzender Erwin Stocker dagegen empfahl, so schnell wie möglich mit der Pilzbekämpfung zu beginnen. Es sei ein historisches Gebäude. Den Keller müsse man erhalten: "Vielleicht gibt es auch mal eine Nutzung." Bei einer Gegenstimme wurden die Arbeiten an die Vöhringer Firma, die auch vom Experten empfohlen wurde, vergeben.