Ingo Roll (links) und Tina Ziegler überreichen Daniel Wilhelm von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei einen Scheck der Feuerwehr zur Mitfinanzierung der Registrierungsaktion für Gerhard Schwalber. Foto: Steinmetz

Registrierungsaktion für Gerhard Schwalber findet große Resonanz. Proben sind ausgewertet. Ein Defizit bleibt.

Sulz - Auf große Resonanz war die Registrierungsaktion für den an Blutkrebs erkrankten Sulzer Feuerwehrmann Gerhard Schwalber gestoßen. Mehr als 1600 Menschen ließen sich typisieren. Aber das kostete auch viel Geld.

Die Feuerwehr unterstützte die Aktion mit einer Spende. Ingo Roll von der Sulzer Feuerwehrabteilung und Tina Ziegler, Personalleiterin der Sulzer Stadtverwaltung, überreichten gestern Abend Daniel Wilhelm von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) in Tübingen einen Scheck in Höhe von 2568 Euro. Das Geld hat die Feuerwehr während des Aktionstags am 10. Mai im Feuerwehrhaus unter anderem durch die Bewirtung der zahlreichen Teilnehmer erwirtschaftet.

Da Gerhard Schwalber beim städtischen Bauhof beschäftigt war, unterstützte auch die Stadt Sulz die Initiative. Bürgermeister Gerd Hieber war Schirmherr. Die Organisatoren haben eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Firmen, Privatleute und Vereine wurden mobilisiert. Allerdings musste der Aktionstag auch finanziert werden. Dabei ist die DKMS ausschließlich auf Spenden angewiesen. Jede Registrierung kostet 50 Euro. 34 000 Euro kamen dann auch zusammen, aber das reichte bei weitem nicht.

Wegen der sehr großen Resonanz entstand, wie Daniel Wilhelm gestern berichtete, ein Defizit von rund 47 000 Euro. Für die DKMS wären daher weitere Geldspenden auf dem Aktionskonto eine große Hilfe.

Die Knochenmarkspenderdatei ging gewissermaßen in Vorleistung. Alle Proben aus der Registrierungsaktion in Sulz seien mittlerweile ausgewertet, teilte Wilhelm mit. Die Daten stehen nun für Patienten bereit, die dringend eine Stammzellenspende benötigen. Die DKMS habe das Geld von anderen Veranstaltungen, die ein größeres Spendenaufkommen ergaben, abgezweigt. "Ziel muss es aber sein, eine Aktion komplett zu finanzieren", sagte Wilhelm.

Für Gerhard Schwalber, dessen einzige Überlebenschance die Stammzellentransplantation eines passenden Spenders gewesen wäre, kam die Registrierungsaktion im Feuerwehrhaus zu spät. Der 50-Jährige starb kurz zuvor an seiner schweren Erkrankung.

Aber dafür kann eventuell anderen Erkrankten geholfen werden. Zwar sei es in Sulz zu "keinem Treffer" gekommen. Doch drei Menschen, die sich im Feuerwehrhaus typisieren ließen, seien inzwischen von der DKMS angeschrieben und zu weiteren Untersuchungen aufgefordert worden. Wilhelm: "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Engagement in Sulz einem Patienten die Chance auf ein neues Leben schenkt."

u Sowohl Ingo Roll als auch Tina Ziegler hoffen, dass noch weitere Spenden für die Knochenmarkspenderdatei eingehen. Diese können auf das Spendenkonto der DKMS bei der Kreissparkasse Tübingen überwiesen werden, und zwar unter IBAN DE94641500200004446677, BIC SOLADES1TUB.