Nadine Reuter-Fisahn und Markus Burger (von links) berichten über Integration. Rechts: Bürgermeister Hieber Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Integrationsmanagerin betreut in Sulz 230 Flüchtlinge

Nach einem Jahr berichteten am gestrigen Montag im Gemeinderat Markus Burger, Leiter des Sachgebiets Umsiedlungs- und Flüchtlingswesen im Landratsamt, und die für Sulz zuständige Integrationsmanagerin Nadine Reuter-Fisahn über ihre Arbeit.

Sulz. Das Integrationsmanagement hat die Stadt Sulz dem Landkreis überlassen, der dann mit Mitteln aus dem "Pakt für die Integration" Stellen geschaffen hat. Dafür wollte der Gemeinderat einen jährlichen Bericht über die Ergebnisse der Integrationsarbeit haben. Für Burger war es eine gute Entscheidung der Stadt Sulz, die Integrationsaufgaben an den Landkreis zu übertragen. Das hätten 50 Prozent der Kommunen ebenfalls getan. "Es gab positive Entwicklungen", stellte Burger fest. Momentan kämen zwischen acht und zwölf Flüchtlinge in den Landkreis. Früher seien es bis zu 200 gewesen.

Nadine Reuter-Fisahn hat Anfang 2018 ihre Arbeit aufgenommen. Sie betreut in Sulz 230 anerkannte oder geduldete Asylbewerber beziehungsweise geflüchtete Menschen, die seit mindestens zwei Jahren in Deutschland leben. Die freiwilligen Hilfsangebote würden gut angenommen, berichtete sie. Die Integrationsmanagerin ist ständige Ansprechpartnerin vor Ort oder in ihrem Rottweiler Büro. Zu ihren Schwerpunktaufgaben gehören die Vermittlung von Sprachkursen, von Treffpunkten für Frauen und Familien in der Kommune, Hilfestellungen bei der Wohnungssuche oder Antragsformalitäten. Die meisten Flüchtlinge wohnten mittlerweile in der Kernstadt.

Wie sieht es mit dem Integrationswillen aus? Wie werde sie als Frau von Muslimen akzeptiert?, wollte CDU-Fraktionsvorsitzender Robert Trautwein wissen. Sich integrieren zu wollen, hänge vom Herkunftsland und dem Bildungsstand ab, sagte Nadine Reuter-Fisahn. "Ich als Frau habe keine schlechten Erfahrungen mit Muslimen gemacht. Im Gegenteil: Ich werde, weil ich Hilfen anbiete, gut angenommen", beantwortete sie die zweiten Frage.

Dominique Steng (FWV) fragte nach, ob es für Kinder von Geflüchteten genug Kindergartenplätze gebe. Für ihn wäre es sinnvoll, sie dezentral unterzubringen. Das aber ist nach Auskunft von Bürgermeister Gerd Hieber nicht machbar, dass die Kinder auf mehrere Ortschaften verteilt würden. Grundsätzlich könnten sie untergebracht werden, wenn auch, solange das Kinderhaus nicht zur Verfügung steht, nicht alle in der Kernstadt.

Wie Burger auf Heidi Kuhrings (GAL) Frage nach der Finanzierung mitteilte, ist der Integrationspakt um ein Jahr auf 31. Dezember 2020 verlängert worden. Für Hieber nichts "Halbes und nichts Ganzes": Das Land sei gefordert, diesen Integrationsansatz auch in Zukunft aufrechtzuerhalten.