Projekt: Fortbestand des Obst- und Gartenbauvereins gefährdet / Hitzige Diskussion und Schuldzuweisungen

Sulz. Auf Einladung der Stadt Sulz haben sich der Vorstand und interessierte Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins Sulz am Dienstagabend im Bürgersaal des Sulzer Rathauses zu einem Informationsgespräch getroffen. Vorsitzende Gerda Bossenmaier begrüßte die Anwesenden und wies auf die Bedeutung der Streuobstwiesen hin. Sie sprach die Hoffnung aus, dass der Fortbestand des Vereins gesichert werden kann. "Ich kämpfe bis zum letzten, aber alleine schaffe ich das nicht", so Gerda Bossenmaier.

In einem kurzen Rückblick ließ Hans-Ulrich Händel die Erfolgsstory Sulzer 3-Täler-Saft Revue passieren. Er dankte dabei dem Obst- und Gartenbauverein dafür, dass dieser die Verantwortung für die Herstellung des Saftes übernommen hat.

Beim Informationsgespräch sollte geklärt werden, ob der Verein erneut wieder als Hersteller auftritt. Walter Grathwol erinnerte an die Zeit seiner Vorstandschaft, als der Verein sehr aktiv war. Er warf der aktuellen Vereinsführung vor, tatenlos zugesehen zu haben, wie der Verein sich in die jetzige Situation manövriert habe. Er stellte auch verschiedene Beschlüsse des Vorstands in Frage. Es kam zu einer hitzigen Diskussion mit unterschiedlichen Schuldzuweisungen und Vorwürfen. Die Vorsitzende Gerda Bossenmaier versuchte immer wieder, die Wogen zu glätten und den Fokus auf die Zukunft zu richten.

Schriftführer Otmar Huber legte dar, dass auf Grund der Altersstruktur und des mangelnden Interesses der Mitglieder in den vergangenen Jahren keine Aktivitäten stattgefunden haben. So bestehe die Gefahr, dass sich der Verein auflöse. Laut Satzung würde dann das Vereinsvermögen einem Verein oder einer Institution mit den selben Zielen zufließen.

Dass es in Sulz Bürger gibt, die sich für die Streuobstwiesen interessieren und sich für die Obstwiesen einsetzen, habe der Auflesetag gezeigt, so Hans-Ulrich Händel. Auch die positive Resonanz auf das Apfelfest sei ein weiteres Beispiel dafür. Im Kreis der Anwesenden wurden verschiedene Ideen erörtert, wie die aktive Mitarbeit gefördert werden kann. Bis zu einer Hauptversammlung des Vereins soll nun versucht werden, neue Mitglieder zu gewinnen, die sich aktiv in den Verein einbringen.

Falls der Obst- und Gartenbauverein als Hersteller des Sulzer 3-Täler-Safts ausfällt, gebe es eine Alternative, um die Produktion des 2019er Saftes sicherzustellen. Händel informierte darüber, dass seitens der Stadt auch ein Konzept entwickelt werde, wie die rund 1000 Bäume auf den städtischen Wiesen der Kernstadt gepflegt werden sollen. Aktuell stehen Geldmittel zur Verfügung, um 100 neue Bäume zu pflanzen.

Den Ortsverwaltungen wurde angeboten, aus diesem Kontingent Mittel abzurufen. Falls nicht alle Bäume in den Ortsteilen nachgefragt werden, könnten die Bäume an Privatpersonen abgegeben werden.