Michael Müller spendet 100 Mal Blut / Feuerwehr und Rotes Kreuz verbindet nicht nur die Drehleiter

Von Ingrid Vögele

Sulz. In einer Feierstunde im Feuerwehrhaus auf Kastell wurden 16 Blutspender geehrt. Feuerwehr und Blutspenden – passt das überhaupt zusammen?

Blutspender und Feuerwehrleute sind im Notfall Teile einer Rettungskette, denn Retten, Schützen und Bergen gehören zu den Aufgaben der Feuerwehr neben dem klassischen Löschen von Bränden. So bedankte sich Bürgermeister Gerd Hieber in seiner Begrüßung auch bei Stadtbrandmeister Eugen Heizmann für die Gastfreundschaft. Sein Gruß galt zudem den anwesenden Kommunalpolitikern sowie den Vertretern des örtlichen DRK und des Kreises.

Neben der Wichtigkeit der Stützpunkt-Feuerwehr für Stadt und Umland hob er die Bedeutung des Roten Kreuzes für Sulz hervor, heute besonders die Organisation und Durchführung der Blutspenden. Sein herzlicher Gruß ging an die zu Ehrenden, die mehrmaligen Spender.

Eugen Heizmann zeigte die Entwicklung der freiwilligen Feuerwehr seit 1858 auf. Verschiedene Standorte in der Stadt und selbst später die Zusammenfassung im alten Salineschuppen waren nicht optimal. Erst die Umsiedlung auf Kastell in den 70er-Jahren brachte sehr gute Einsatzzeiten, erklärte Heizmann. 1985 kam die Atemschutzanlage dazu. Durch die Kreisreform ergaben sich zehn Abteilungen mit insgesamt 350 Mitgliedern. Jugendfeuerwehr, Spielmannszug, Oldtimerverein zur Pflege alter Geräte und dreier Fahrzeuge sowie die Alterswehr wurden vorgestellt.

Auf einem Rundgang bekamen die Besucher genaue Einblicke in Ausstattung und Einsatz verschiedener Fahrzeuge sowie in die gründliche Ausbildung. Das "Prunkstück Drehleiter" verbinde DRK und Feuerwehr, wenn die "Hilfeleistung Drehleiter" angefordert werde, etwa zum schonenden Transport eines Kranken in den Rettungswagen, erfuhr man. Beeindruckend waren die Atemschutz-Übungsanlage und das Brandhaus, in dem vier verschiedene Brände simuliert wurden. Hier werde die Löschtaktik geübt. Einsatz, Wartung, Pflege und Ausbildung geschehen auf ehrenamtlicher Basis.

Hieber bedankte sich bei Heizmann für das große Engagement. In seiner Laudatio für die Blutspender verdeutlichte er den ansteigenden Bedarf an Blutkonserven, bedingt zum Beispiel durch den medizinischen Fortschritt, eine älter werdende Gesellschaft oder Krankheiten wie Krebs. Er würdigte ein vorbildhaftes Bürgerverhalten, das "Bürger für Bürger erbringen", als besondere Leistung, der ein besonderer Dank gebühre.

Neben zehn-, 25,- 50-, und 75-maligem Spenden konnte Hieber noch die seltene Ehrung für 100-maliges Spenden aussprechen. Dies erreichen in Baden-Württemberg nur wenige. Alle wurden mit der Ehrennadel in Gold beziehungsweise mit goldenem Lorbeerkranz ab 25 Gaben, einer Urkunde und einem Geschenk bedacht. Der Dank des Präsidenten des Kreisverbands der DRK, Thomas Engeser, verlieh der 75er- und der 100er-Ehrung besonderes Gewicht. Grußworte des Kreises überbrachte Kreisbereitschaftsleiter Michael Häring. Er verwies nochmals auf den enormen Wert der Blutspende und auf "die Leute, die freiwillig kommen", das sei mehr als ein Danke wert. Im Anschluss gab es noch einen schwäbischen Imbiss.