Foto: Kromer Foto: Schwarzwälder-Bote

Biketrial-Pionier und zweifacher Weltmeister Andreas Kromer zeigt seine Show

Mit dem Rad aus dem Stand auf einen Biertisch springen und auf einem Reifen über Paletten balancieren – der zweifache Biketrial-Weltmeister Andreas Kromer zeigt in seiner Show am 2. April bei "Sulz blüht" waghalsige Tricks auf dem Zweirad.

Sulz. "Sperrmüllrocker mit Haferflockenantrieb" – so wurde Andreas Kromer genannt, als er in seiner Jugend mit einem selbst zusammenge schweißten Fahrrad auf der Motorrad-Trialstrecke in Emmendingen bei Freiburg auftauchte.

Damals fehlte ihm das nötige Geld für ein Motorrad und so führte er die Tricks eben mit einem Rad Marke Eigenbau durch. Dann kamen die BMX-Räder und die ersten Wettkämpfe, an denen Kromer mit 13 Jahren teilnahm. Seine erste Weltmeisterschaft gewann er mit gerade einmal 20 Jahren.

Trotz seines Erfolges hörte er acht Jahre später mit Wettkämpfen auf und konzentrierte sich auf seine Shows und seine Mountainbikeschule in Freiburg. "Meine Passion ist es, den Sport populär zu machen", sagt er.

Obgleich es Motorrad-Trial deutlich länger gebe, sei Biketrial immer beliebter geworden, doch es komme immer noch nicht so recht aus den Kinderschuhen heraus. Dennoch: "Der Sport und die Räder haben sich so weiterentwickelt. Früher wussten wir als Pioniere gar nicht, was man mit einem Rad so anstellen kann", gibt der 50-Jährige zu.

"Das ist immer ein Überraschungspaket"

Bei seiner Show in Sulz wird er seine Geschicklichkeit beweisen und mit dem Mountainbike Sprünge und Showelemente in einem Parcours zeigen. "Das ist immer ein Überraschungspaket. Ich vereinbare mit dem Veranstalter gewisse Elemente wie Paletten oder ein altes Auto und baue mir meinen eigenen Parcours vor Ort zusammen", erklärt Kromer.

Schwierig werde es nur bei Regen. Wenn der Boden und die Paletten feucht würden, steige auch die Gefahr, da die Reifen an Halt verlieren.

Auch wenn er keine Wettkämpfe mehr fährt, muss er doch im Training bleiben. Bei den Shows komme es auf Schnellkraft, Ausdauer und Routine an. Deshalb fährt er gern mal 80 bis 100 Kilometer pro Tag Rennrad, um fit zu bleiben, und baut auch immer wieder kleine Sprints ein. Biketrial vereine verschiedene Elemente des Fahrradsports in sich.

Früher sei er viel auf der Alb oder im Raum Nagold und Tübingen gefahren, doch nach Sulz am Neckar habe es ihn bisher noch nie verschlagen. Umso gespannter ist er auf seinen Auftritt am 2. April.

Als Showrad nimmt Kromer ein Mountainbike. "Damit kann sich der Laie einfach viel besser identifizieren", meint er, auch wenn sein Bike keinen Sattel hat. "Der wäre nur im Weg. Manchmal muss ich mit dem Körper so viel Schwung holen, dass mein Po auf der Höhe des Hinterrads ist", erklärt Kromer. Ursprünglich würde man 20-Zoll-Räder nehmen. "Die fahren sich einfach agiler", weiß er.

Auch wenn der Sport kein rasanter ist – vieles geschieht aus dem Stand oder in langsamen Bewegungen –, so sei er nicht minder anstrengend. "Für einen Sprung aus dem Stand auf einen Biertisch braucht man schon sehr viel Kraft", weiß er aus Erfahrung. Doch bei fast 40 Jahren Erfahrung fühlt sich das Fahrrad unter ihm beinahe mittlerweile genauso natürlich an wie das Gehen.