Vom Wöhrd-Park aus ist der Neckar nicht zugänglich. Das verhindern die Hecke und die steile Böschung. Foto: Steinmetz

Gemeinderat muss noch entscheiden. Umbau des Wöhrds verlangsamt sich.

Sulz - Die Umgestaltung des Wöhrd-Parks bleibt ein Ziel. Doch das werde nicht im geplanten Tempo vorangehen, sagt Bürgermeister Gerd Hieber im Gespräch mit unserer Zeitung.

Den Neckar erlebbar machen, sitzen, promenieren und sich aufhalten am Wasser: Das waren Ziele, die mit der Ausrichtung der Gartenschau hätten verwirklicht werden können. Dann hätten sich auch Hochwasserschutz und Umbau des Wöhrds gut miteinander kombinieren lassen. Der Investitionshaushalt einer Gartenschau in Sulz war mit sechs Millionen Euro vorgesehen. Vier Millionen Euro hätte davon die Stadt aufbringen müssen.

Das Projekt wäre Hieber zufolge bestens dafür geeignet gewesen, mit der Innenstadtentwicklung voranzukommen. Die vorgesehenen Maßnahmen hätten eine nachhaltige Wirkung gehabt.

Sulz hatte, wie bekannt, mit der zweiten Bewerbung unter dem Motto "Salzstadt am Neckar" keinen Erfolg. "Wir waren enttäuscht von der Absage", gesteht Hieber. Die Stadt sei nun erneut aufgefordert worden, sich für die Gartenschau zu bewerben. 2019 werde es eine weitere Ausschreibung für die Periode 2031 bis 2035 geben. Ob sich Sulz daran zum dritten Mal beteilige, werde im Gemeinderat zu diskutieren sein.

Klar aber ist: So lange kann mit dem Hochwasserschutz nicht gewartet werden. Was den Neckar angeht, sitze das Land mit im Boot und zahle 70 Prozent der Kosten, erklärt Hieber. Die restlichen 30 Prozent sind der städtische Anteil. Sohlevertiefung des Neckars und Dammbauten sind unter anderem in der Kernstadt vorgesehen, um gegen ein 100-jährliches Hochwasser gerüstet zu sein. Diese Maßnahmen werden aber den Wöhrd nicht miteinbeziehen.

In Glatt war das anders. Mit den Vorlandabgrabungen konnte gleichzeitig der Schlossgarten attraktiver gestaltet werden. Durch die Abflachungen ist ein Zugang zum Gewässer ermöglicht worden – und das wird auch von den Besuchern geschätzt und angenommen.

Ähnliches ist für den Wöhrd denkbar, nur ist ein größerer Eingriff in den Park für den Hochwasserschutz nicht erforderlich. Allenfalls Vorlandabgrabungen könnten ein Thema werden. Doch diese würden die Umgestaltung des Wöhrds nicht beeinflussen, weiß Hieber.

Mit Fördermitteln im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutz ist bei der Neugestaltung des Wöhrds also nicht zu rechnen. "Mal schauen, welche Fördertöpfe für den ›Neckarstrand‹ geöffnet werden können", meinte der CDU-Bundestagsabgeordnete Volker Kauder bei seiner Sommertour in Sulz. "Da sind wir offen", sagt Hieber.

Manchmal dauere es, bis ein Projekt angegangen werden könne. Wichtig sei, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Nach der ersten Enttäuschung über die Absage der Gartenschau, so Hieber, "beschäftigen wir uns damit, wie es weitergeht."