Meinhard Siegel (rechts) und Bezirkskantorin Judith Kilsbach (links) lassen das Tiefbassregister erklingen. Foto: Huß Foto: Schwarzwälder-Bote

Benefizkonzert: Projekt Erweiterung der Orgel ist abgeschlossen / Tiefbassregister beeindruckt

Sulz-Dürrenmettstetten. Ein eindrucksvolles Konzert gaben Bezirkskantorin Judith Kilsbach sowie Meinhard Siegel an der Orgel und das Bezirksbläserteam aus Sulz unter der Leitung von Daniel Bleibel in der Dürrenmettstetter Kirche. Das Benefizkonzert war ein brillanter Abschluss zur Feier der erweiterten Orgel.

Ein absolutes Muss

Mit knapp 220 Jahren ist die "Königin der Instrumente" nun endlich "erwachsen" geworden. In diesem Jahr wurde das Projekt "Registererweiterung" abgeschlossen, nachdem die Orgel um ein weiteres Tiefbassregister erweitert worden ist.

Pfarrer Wolfgang Müller gab einen kurzen Einblick in die Geschichte der Orgel. "Da hat es wohl am Geld gefehlt, dass die Orgel im Jahr 1798 ohne Tiefbassregister gebaut wurde", vermutete er. Finanziert wurde die Erweiterung nun über 15 Jahre hinweg durch Spenden aus der eigenen Gemeinde. Zusätzlich zur Sanierung des Instrumentes kam auch noch die aufwändige Innenrenovierung der Kirche hinzu.

Die Orgelbauer Ralph Krauter und Bernd Teichmann aus Pforzheim bauten im Sommer die Tiefbassregister ein. "Es ist ein absolutes Muss, mit diesem Register die ›Toccata und Fuge in d-Moll‹ von Johann Sebastian Bach zu spielen", freute sich Meinhard Siegel. Aber nicht nur dieses ausdrucksstarke Orgelwerk, das von ihm und Judith Kilsbach bravourös präsentiert wurde, stand auf dem Programm.

Die Einleitung übernahm die Bezirkskantorin Kilsbach mit einem Präludium von Dietrich Buxtehude und das Bläserensemble erklang mit einem festlichen "Concerto für drei Trompeten und Orchester" zum Lob Gottes, bevor Meinhard Siegel ein weiteres "Präludium und Fuge in F-Dur" an der Orgel erklingen ließ.

"Ein feste Burg"

Großen Anklang fanden die Stücke von Matthias Nagel "Ein feste Burg ist unser Gott" und das Werk, bei dem die Gemeinde zum Mitsingen animiert wurde "Da ist Freiheit" von Hans-Joachim Eißler. "Es ist unglaublich, dass Orgel und Schlagzeug so gut zusammen passen können", moderierte Daniel Bleibel vollmundig an, was aber keineswegs untertrieben war.

Mit dem folgenden Bach-Medley aus den Kantaten "Der Herr ist mein getreuer Hirt", "Gelobet sei der Herr, mein Gott" und "Was Gott tut, das ist wohlgetan", von Judith Kilsbach an der Orgel und dem Bläserteam abwechselnd dargeboten, "wäre Bach sicherlich zufrieden gewesen", war Bleibel überzeugt. Wiederum mitsingen konnten die Besucher bei dem von Anne Weckeßer bearbeiteten Stück "Nun danket all und bringet Ehr".

Fulminanter Schlusspunkt

Viel zu schnell kam die letzte Anmoderation von Bleibel über das Stück, das von Bezirkskantor Traugott Fünfgeld bearbeitet war, "Fanfare für Blechbläser, Pauken und Orgel": "Wir haben lange geübt, der Durchbruch kam aber erst, als die Orgel hinzu kam", ließ der Bezirksposaunenwart verlauten. Und auch hier hatte Bleibel nicht zu viel versprochen: ein fulminanter Schlusspunkt mit Gänsehautgarantie. Mit "Guten Abend, gute Nacht" verließ ein Musiker nach dem anderen den Kirchenraum, bis nur noch der Tuba-Bläser den letzten Ton verklingen ließ.

Beim anschließenden Ständerling konnten sich die Besucher die erweiterte Orgel genauer anschauen. Nicht nur Meinhard Siegel, sondern auch der anwesende Orgelbauer Bernd Teichmann gaben Erklärungen hierzu.

Die Spenden des Konzertes kommen der Orgelerhaltung zugute.