Gemeinderat: Um- und Anbau erfordert zusätzlich 330 000 Euro / Gremium stimmt den Mehrkosten zu

Das Bürgerzentrum Sigmarswangen wird am 9. Dezember seiner Bestimmung übergeben. Zuvor gibt es aber noch eine dicke Kröte zu schlucken.

Sulz. Der Gemeinderat hat gestern Abend wohl oder übel Mehrkosten in Höhe von rund 330 000 Euro für die Hallenerweiterung zugestimmt. Der aktuelle Kostenstand liegt nun bei 1,86 Millionen Euro. Stadtbaumeister Reiner Wössner erläuterte die Kostensteigerungen: So habe sich schon mit Vergabe der Rohbauarbeiten im Mai 2015 die Tendenz zu höhere Baupreisen abgezeichnet. Darauf sind Wössner zufolge allein 80 000 Euro Mehrkosten zurückzuführen.

50 000 Euro erforderten zusätzliche Erdarbeiten, Rückbau und Unterfangungen. Der Baugrund erwies sich als sehr schwierig. Weitere Preissteigerungen verursacht der Küchenneubau, vor allem auch, weil deutlich höhere Stromanschlusswerte erforderlich werden (statt 42 Kilowatt nun 156 Kilowatt). Zusätzlich musste für 47 000 Euro eine neue Anbindung zur 300 Meter entfernten Trafostation geschaffen werden. Es sei nicht absehbar gewesen, dass diese Kosten von der Stadt getragen werden müssten, meinte Wössner. Mit dem Stromversorger habe es mehrere Gespräche gegeben, wer was zu zahlen habe, ergänzte Bürgermeister Gerd Hieber. Mehraufwendungen in Höhe von 83 000 Euro sind auch bei der Ausstattung mit Geräten und Vorrichtungen sowie neuem Mobiliar veranschlagt. Einzige Fehleinschätzung aus Wössners Sicht war, dass die Prallwand und der Sportboden nicht erhalten werden konnten. Dafür werden nochmals 35 000 Euro benötigt.

"Sauer stößt auf, dass wir vor vollendete Tatschen gestellt werden. 330 000 Euro sind kein Pappenstiel", fand GAL-Stadträtin Gabriele Brucker. Rolf Springmann (FWV) hätte sich gewünscht, dass der Gemeinderat über die Kostensteigerungen früher informiert worden wäre. Robert Trautwein (CDU) wunderte sich über die Innenausstattung: "Das ist ein Parcours", meinte er mit Blick auf die Geräte. Zum Aufbau brauche man dafür einen ganzen Tag. Hier könnten 30 000 Euro eingespart werden. Auch Klaus Schätzle fand, es wäre besser gewesen, dem Gemeinderat laufend die Mehrkosten mitzuteilen. Eventuell hätte es Alternativen gegeben. 330 000 Euro seinen "ein Hammer". Diese Kosten würden einen Privatmann in den Ruin führen. Dieter Kopp störten zwar auch die Mehrkosten, räumte aber ein, dass bei einem Um- und Anbau nicht alles kalkulierbar sei. Versöhnlich stimmte, dass durch die städtische Planung rund 120 000 Euro an Architektenhonorar gespart wurden. Dem höheren Finanzierungsbedarf stimmte das Gremium einhellig zu. Die Sportausstattung soll aber noch um 15 000 Euro abgespeckt werden.