Als Gemeinschaftsleistung bezeichnen die Verantwortlichen das neu geschaffene Bürgerzentrum bei der Eröffnung gestern Abend. Fotos: Cools Foto: Schwarzwälder-Bote

Festakt: Nach 14 Jahren "Marathon" neue Halle eröffnet / Heute bunter Abend der örtlichen Vereine

Nach 14 Jahren und zehn Tagen gab es gestern nichts als unbändige Freude – das neue Bürgerzentrum wurde offiziell eröffnet. Und es ist laut Bürgermeister Gerd Hieber ein wahres "Schatzkästchen".

Sulz-Sigmarswangen. "Wir brauchen eine Halle zum Fußballspielen, alles andere ist Quark", hatte Ralf Voßler, der Vorsitzende des VfB Sigmarswangen zu Beginn der Planungen für das neue Bürgerzentrum gesagt. Das ist inzwischen 14 Jahre und mehr als drei Ortsvorsteherperioden her.

Aus den anfänglichen Überlegungen einer Erweiterung der Halle durch einen Bühnenanbau wurde schließlich ein zweistöckiges Gebäude mit mehreren Räumen zur parallelen Nutzung, mit einer hochwertigen Küche und guter Akustik auf der Bühne. Um den Besuchern diese zu demonstrieren, ließen die Verantwortlichen zur Einleitung Festaktes Richard Strauss’ "Also sprach Zarathustra" erschallen.

"Damals hatten wir ein beengtes Raumangebot. Und ein gemeinsames Duscherlebnis von Herren und Damen war auch nicht jedermanns Sache", erzählte Ortsvorsteherin Sabine Breil gestern. Besonders der Beharrlichkeit von Fördervereinsmitglied Kurt Gruhler sei es zu verdanken, dass man nun die neue Halle eröffnen könne. Damit gehe ein lang gehegter Traum endlich in Erfüllung. Bürgermeister Hieber zeigte ebenso Respekt vor der aufgewandten Geduld des Fördervereins: "Nicht durch aufschlagen, sondern durch ausbrüten wird das Ei zum Küken".

Gruhler verglich die Bemühungen des Fördervereins um Gelder und die Durchsetzung des Projektes mit einem regelrechten "Marathonlauf". Um die Bedeutung des Fördervereins zu betonen, wählte er einen Vergleich aus dem Nahrungsmittelbereich. Wie die Hefe beim Brot sei der Förderverein die treibende Kraft hinter dem Projekt gewesen – unermüdlich und hartnäckig. Und letztlich habe es sich gelohnt. Gruhler drückte besonders seine Begeisterung über die hochwertige Küche aus. Eine dazu passende Gerätschaft in klein übergab er Hieber, der daraufhin erfreut "ein Schatzkästchen im Schatzkästchen" ausrief.

"Man sieht eigentlich erst, was eine Halle wert ist, wenn sie nicht mehr da ist", sagte Voßler treffend über die 17 Monate Bauzeit, in denen aufgrund der Bauarbeiten weder Training, noch Proben, noch Veranstaltungen möglich waren. Wie wichtig den Sigmarswangern ihr Bürgerzentrum ist, zeigte sich nicht nur in den Gesangsbeiträgen des örtlichen Musikvereins, die zu Ehren der Halle extra ein Lied gedichtet hatten, sondern auch in den zahlreichen strahlenden Gesichtern der Bürger, deren Gemeinschaftsleistung das Bürgerzentrum ist. "Auch wenn es ein weiter Weg war: Es hat sich gelohnt, ihn bis zum Ende zu gehen", fasste Bürgermeister Gerd Hieber zusammen.

Heute Abend geht die Halleneröffnung in die nächste Runde. Ab 19 Uhr findet ein bunter Abend mit den Sigmarswanger Vereinen und der Tanzkapelle "Scheinheilig" statt.