Das Residenz-Orchester Baden-Württemberg hat seinen Sitz in Glatt. Archiv-Foto: Vollmer Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Filmmusik ist ein Schwerpunkt des Neujahrskonzerts in der Stadthalle mit dem Residenz-Orchester

Mit "Habanera" aus "Carmen" gibt es beim Neujahrskonzert des Residenz-Orchesters Baden-Württemberg in der Sulzer Stadthalle schon mal einen Vorgeschmack auf die Opernfestspiele 2019 in Glatt.

Sulz. Dirigent Sven Gnass hat wieder einmal ein sehr abwechslungsreiches, zweieinhalbstündiges Programm zusammengestellt. Ein Schwerpunkt gilt der Filmmusik unter dem Motto "Von Berlin bis Hollywood". Mit zu seinem Konzept gehört, neben Ohrwürmern der Klassik auch weniger bekannte oder gar unbekannte Stücke aufzuführen, etwa Filmmusik von Udo Jürgens oder Gershwin-Stücke, die in Europa kaum gespielt werden. "Das ist hinreißende Musik", sagt Gnass. Und das wird dann auch mit Sicherheit nicht langweilig.

Diesmal will Gnass eine filmmusikalische Brücke von Ufa zu Metro-Goldwyn-Mayer schlagen, beispielsweise mit einem Ufa-Tonfilm von 1938. Da sang Heinz Rühmann: "Ich brech’ die Herzen der stolzesten Frauen, weil ich so stürmisch und so leidenschaftlich bin. Mir braucht nur eine ins Auge zu schauen Und schon isse hin."

Mit "Be My Love" folgt der Sprung nach Hollywood. Mario Lanza hat das Lied 1951 gesungen. Ein weiterer Klassiker aus Hollywood folgt mit "The Boys in the Backroom". Das Lied hatte Marlene Dietrich gesungen. Richard Strauss Einleitung zu "Also sprach Zarathustra", zu hören in Kubricks Sciencefiction-Film "Odyssee 2001", wird ebenfalls erklingen. Doch auch jüngere Hollywood-Musik aus den vergangenen zehn Jahren setzt Gnass mit aufs Programm.

Er freut sich im Übrigen immer, wenn das Publikum in Zuschriften selbst Wünsche äußert. Diese berücksichtigt er mit den Orchesterwerken "Säbeltanz" von Aram Chatschaturjan aus dem Ballett Gayaneh und "Pomp and Circumstances" von Edward Elgar.

Für das Neujahrskonzert konnte Sven Gnass zwei der angesagtesten Musicalstars gewinnen. Femke Soetenga und Chris Murray haben zugesagt. Murray trat bereits bei einem Musiktage-Konzert in Glatt unter anderem mit "Dies ist die Stunde" aus dem Musical "Jekyll and Hyde" auf. Mit dabei ist außerdem die Opernsolistin Marie-Kristin Schäfer.

Die Neujahrskonzerte mit dem Residenz-Orchester zeichnet neben dem hohen musikalischen Anspruch der Mix aus Klassik und Moderne aus. Auch in dieser Hinsicht sucht Gnass immer wieder eine Verbindung. "Das halte ich für den richtigen Weg", erklärt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Bestätigt wird er mit seinem Konzept durch die ausverkauften Konzerte in der Stadthalle. Dabei geht es ihm nicht zuletzt darum, Kunst und Kultur im ländlichen Raum zu vermitteln. Damit das allerdings gelinge, brauche man Freunde in der Branche: Musiker, Komponisten und Arrangeure zum einen, zum anderen Förderer aus der Wirtschaft, die Stadt, den Landkreis und den Bürger- und Kulturverein in Glatt, der stets die Bewirtung übernimmt. Über Unterstützung brauchte sich Gnass bislang nicht zu beklagen, die habe er von Anfang an gehabt. Das Residenz-Orchester Baden-Württemberg, sagt er, "habe ich für die Region gegründet. Sitz ist denn auch in Glatt. Die Mitglieder sind Profi-Musiker aus den Opernhäusern Baden-Württembergs.

Das Neujahrskonzert am 1. Januar 2019 beginnt um 19 Uhr in der Stadthalle. Karten im Vorverkauf sind erhältlich bei der Buchlese am Sulzer Marktplatz, bei der Buchhandlung Kohler in Horb oder reservix.de.

Weitere Informationen: Residenzorchester.com