Während der Bauarbeiten soll eine drei Meter breite Behelfsbrücke von der Kiesbank unter der Brücke der Kreisstraße bis zur gegenüberliegenden Felswand zum Transport der Arbeitsgeräte und des Materials dienen. Foto: Huber Foto: Schwarzwälder Bote

Rat: Abwasserzweckverband will Leitung verlegen / Steinbruchbetrieb Gfrörer plant zweiten Filterteich

Sulz-Fischingen. Bei einem Vororttermin Anfang Oktober informierten sich die Ortschafträte über die geplante Einleitung von anfallendem Niederschlagswasser des Steinbruchs Gfrörer in den Bolzgraben. Durch verschiedene Maßnahmen auf dem Steinbruchgelände fällt bei Niederschlägen immer mehr Wasser an.

Die bestehende Filteranlage reichte in der Vergangenheit aus, um die im Wasser mitgespülten Staubteile heraus zu filtern. Bedingt durch die Erhöhung des Abflussvolumens läuft bei stärkeren Niederschlägen der Filterteich schneller voll, und das über den Überlauf nicht gefilterte Wasser kann das Neckarwasser eintrüben. Um dies zu vermeiden, plant die Firma Gfrörer einen zweiten Filterteich. Wie in der bestehenden Anlage setzen sich die Staubteile im Becken ab und sammeln sich auf dem Grund des Teiches. Das an der Oberfläche abgeführte Wasser läuft über eine Gabionen-Wand und wird zur weiteren natürlichen Filtration über eine bepflanzte Schilffläche geleitet, bevor es in den Bolzgraben fließt.

Ortschaftsrat Martin Schellhammer stellte dazu fest: "Es war sinnvoll und gut, sich vor Ort ein Bild zu machen." Dem Antrag auf Einleitung von anfallendem Niederschlagswasser in den Bolzgraben stimmten die Räte zu.

Als nächstes beschäftigten sich die Ortschaftsräte mit einem Antrag des Abwasserverbands Empfingen. Dem Verband gehören neben Empfingen auch die Sulzer Stadtteile Renfrizhausen, Mühlheim und Fischingen an.

In der Verbandsversammlung im März vergangenen Jahres informierte das Ingenieurbüro, dass der Verbandssammler vom Regenüberlaufbecken III bis zum Ortseingang Fischingen Schäden aufweist, die dringend beseitigt werden müssen.

Zur Zeit werden die Abwasserrohre in offener Bauweise ersetzt. Für die Strecke zwischen dem Knick des Neckars am Fußwegle zum Schlossberg und den Eselswiesen war geplant, die Leitung direkt im Felsen zu verlegen. Diese Variante wird auf Grund der hohen Kosten verworfen. Jetzt soll die Leitung auf der bestehenden Trasse im Felsen verlaufen.

Um eine bessere Leitungsführung ohne Bögen zu erreichen, sind kleinere Korrekturen der Trasse nötig. Zur Ausführung der Arbeiten ist eine Zufahrt über ein städtisches Grundstück im Bereich der Brücke über den Neckar nötig. Um Material und Arbeitsgeräte an die Trasse heranführen zu können, soll eine Behelfsbrücke von der Kiesbank zur Felswand gebaut werden.

Bedenken äußerten die Ortschaftsräte, ob bei einem Hochwasser die Höhe der Behelfsbrücke über dem Normalpegel ausreicht, um ein Überspülen zu verhindern. Dem vom Abwasserverband gestellten Antrag zur Nutzung des Grundstücks und zur Errichtung der Behelfsbrücke stimmten die Ortschaftsräte zu. Die Arbeiten sollen Mitte nächsten Jahres ausgeführt werden.