Grillen ist auf der Ruine Albeck bald erlaubt. Foto: dpa

Genehmigung nach fünfjährigem Kampf. Förderverein beklagt Vandalismus und "wilde Grillstellen".

Sulz - Wenn man es mit der Naturschutzbehörde zu tun hat, muss man viel Geduld haben. Nach "fünjährigem Kampf" ist endlich die Grillstelle auf der Ruine Albeck genehmigt worden. Diese erfreuliche Nachricht teilte Fördervereinsvorsitzende Otto Wössner am Mittwochabend bei der Hauptversammlung im "Lamm" mit.

Den ersten Antrag für die Grillstelle hat der Förderverein Ruine Albeck schon 2009 gestellt. Die Behörde in Freiburg lehnte ihn ab. Im Januar habe, so Wössner, Bürgermeister Gerd Hieber einen Brief an die untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Rottweil geschrieben und begründet, warum eine Grillstelle dringend benötigt werde. Dem Förderverein geht es nämlich darum, "wilde Grillstellen" zu unterbinden. Die Genehmigung erfolgte Mitte September 2013, erreichte den Förderverein aber erst im Februar dieses Jahres. Sie sei offenbar in der Schublade verschwunden, vermutete Wössner.

Gern hätte er die Grillstelle beim Ruinenfest am 1. Juni eingeweiht. Doch so schnell geht es nach Rücksprache mit dem dafür zuständigen Förster Klaus-Peter Mühleck nicht. So wird es vermutlich August, bis die Grillstelle fertig wird.

Die Fertigstellung des Burgenbuchs zur Ruine Albeck zieht sich auch hin. Der Förderverein hat mit dem Historiker Casimir Bumiller bereits 2010 den Vertrag geschlossen. Allerdings wurde nicht gedrängt: "Wir haben Zeit für das Buch", sagte Wössner. Bumiller wollte noch zusätzliche wissenschaftliche Beiträge mit aufnehmen, so von Dorothee Ade, die eine Expertin für Keramik ist, und eines weiteren Experten für Burgen und Schlösser. Bumiller erkrankte 2013 jedoch schwer. Inzwischen gehe es ihm wieder besser, berichtete Otto Wössner. Bumiller wolle nun unbedingt bis Ende 2014 das Buch fertigstellen.

Neben den Beiträgen der Co-Autoren sollen aber auch die Ergebnisse der Erkundung des Ruinengeländes mit Georadar einfließen. Eine solche Untersuchung hat das Landesdenkmalamt Otto Wössner schon 2012 zugesichert. Im Gegenzug verpflichtete sich der Förderverein, Grabungen auf der Albeck zu unterlassen. Wössner hofft, dass in diesem Jahr das Georadar nun eingesetzt wird.

Gearbeitet wurde auch auf der Ruine. So sind die Treppen zur Ruine hoch mit Hilfe von Alexander Steeb und seiner Firma gebaut worden. Es fanden auch wieder Mäharbeiten statt. Wössner beklagte darüber hinaus den Vandalismus (wir berichteten). "Was da abgeht, ist unvorstellbar", sagte er. Angedacht, aber auch wieder verworfen wurde die Idee, eine Webcam anzubringen. Eine Lösung des Problems scheint schwierig zu sein.

Sorgen machen dem Vorsitzenden auch herabfallende Steine beim "Wächterhaus". Zudem wachse die Südwand schnell mit Efeu zu. Weiter teilte Wössner mit, dass das Ehepaar Baumann aus Altersgründen nicht mehr beim Ruinenfest kochen werde.

Finanziell sieht es nicht schlecht aus: Der Förderverein hat nach dem Bericht von Kassierer Reinhard Matull ein Vermögen von 28 000 Euro. Als Beisitzer nachgewählt wurde Karl Stephan.