Reinhold Kälberer druckt im Atelier seines Vaters Radierungen. Foto: Schnekenburger Foto: Schwarzwälder-Bote

Im Atelierhaus von Paul Kälberer wird zu Schauzwecken gedruckt

Sulz-Glatt (bos). Wie kommt das Bild aufs Papier? Wie wird das Bild überhaupt gemacht? Künstlerische Drucktechniken sind ein faszinierendes Thema. Auch Paul Kälberer nutzte gerne das Medium Radierung. In seinem Atelierhaus in Glatt nutzten am Sonntag zahlreiche Besucher die Gelegenheit, um sich von Reinhold Kälberer, dem Sohn des 1974 verstorbenen Künstlers, die Technik des Tiefdrucks vorführen zu lassen.

Solche Veranstaltungen bereichern das Angebot der Kunststiftung Paul Kälberer, die im Wesentlichen durch die Öffnung des Atelierhauses in Glatt an den Sonntagen von Frühling bis Herbst – jeweils von 14 bis 17 Uhr – Leben und Werk Kälberers ins Bewusstsein ruft. Damit verbunden ist auch immer eine thematische Präsentation. In diesem Jahr spürt die Stiftung mit einer Sonderausstellung der Künstlerfreundschaft zwischen Paul Kälberer und Reinhold Nägele nach.

Diesem eher musealen Angebot stellt Reinhold Kälberer gerne die Aktion, das Schaffen, zur Seite, wobei er selbst nicht den künstlerischen Aspekt, sondern den handwerklichen ausführt. Die Platten sind vom Vater. Der Kittel übrigens auch – "und so verschmutzt sei er früher nicht gewesen", zitiert Kälberer einen Besucher. Sei’s drum. Geduldig erklärt er die Aquatinta-Technik, weist auf Unterschiede zu anderen Drucktechniken hin, erläutert das Material – und druckt. Zufrieden ist er nicht immer, Was ihm an den Ergebnissen nicht gefällt, ist spannend für die Besucher, erfahren sie doch so, was ein "guter Druck" ist. Am Sonntag, 28. Juli, wird es übrigens erstmals eine Steindruck-Vorführung geben.