Wegen des trüben Wetters war der Festplatz in diesem Jahr nicht immer voll. Foto: 7aktuell.de

Das Frühlingsfest hat weniger Besucher angelockt als noch vor einem Jahr. Bis zum Sonntag rechnen die Veranstalter mit 1,3 Millionen Gästen, zuvor waren es 1,5 Millionen. Schuld daran ist vor allem das schlechte Wetter. Schausteller und Festwirte sind dennoch zufrieden

Stuttgart - Das Fest auf dem Wasen war da, nur der Frühling ist zu lange ausgeblieben: Deshalb verzeichnet das Frühlingsfest, das am Sonntagabend mit einem Musikfeuerwerk endet, einen Besucherrückgang von fast zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dennoch ziehen Wirte und Schausteller eine positive Bilanz des dreiwöchigen Rummels. „Wir rechnen mit insgesamt 1,2 bis 1,3 Millionen Besuchern“, sagt Andreas Kroll, Geschäftsführer der Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart.

„Wir sind als Freiluftveranstaltung vom Wetter abhängig. Wenn es regnet, aber auch bei 35 Grad Hitze bleiben die Kunden weg“, konstatiert Joachim Hohl, Vorsitzender des Schaustellerverbands Südwest. „Die Gäste waren mit unseren Angeboten zufrieden, auch an den Familientagen. Beschwerden hat es so gut wie keine gegeben.“ An Tagen mit gutem Wetter zog es die Menschen dann auch in Massen auf den Wasen: allein am 1. Mai kamen mehr als 100 000 zu den Angeboten der Schausteller und in die Festzelte.

„Der Zustrom zum Historischen Wasen mit der Ausstellung von Kirmesorgeln, Gondeln und Zugmaschinen längst vergangener Tage hat alle Erwartungen übertroffen“, bilanziert Nico Lustnauer vom Landesverband der Schausteller und Marktkaufleute. Damit habe man Gäste jeden Alters und jeder sozialer Schicht erreicht, auch solche, die sonst nicht zum Frühlingsfest kämen.

Rund 300 Reisebusse aus Baden-Württemberg und aus anderen Bundesländern, 50 mehr als im Vorjahr, seien zum Frühlingsfest gekommen. „Nicht zuletzt deshalb hat sich die erhöhte Kapazität unserer Festzelte um 2500 Sitzplätze ausgezahlt“, sagt Marcus Christen, Abteilungsleiter der in.Stuttgart. Das Frühlingsfest werde immer internationaler: „Wir haben steigende Gästezahlen aus Italien, der Schweiz und Holland. Erstmals waren jetzt Besucher aus Australien und Neuseeland dabei. Diese Besucherschichten wollen wir verstärkt anziehen“, sagt Andreas Kroll. Jüngst hätten 300 deutsche und ausländische Reiseanbieter des Germany Travel Mart vom 5. bis zum 7. Mai einen Abend auf dem Frühlingsfest ausklingen lassen: „Auch davon erhoffen wir uns künftig einen deutlichen Schub.“

„Einige ausländische Gäste habe ein entspanntes Verhältnis zum Rauchen eines Joints“

Ein Wermutstropfen im Festbetrieb sind die Straftaten. „Sie sind gegenüber 2012 um sechs Prozent gestiegen, vor allem wegen Taschendiebstählen. Besonders auf Handys haben es Diebe abgesehen“, sagt Thomas Engelhardt, Leiter des Polizeireviers 6, Wiesbadener Straße. Täter seien Jugendliche in Dreier- oder Vierergruppen und Gelegenheitsdiebe. Die Opfer machten es ihnen leicht. „Viele Handys stecken in Jacken, die auf die Tische oder auf den Boden gelegt werden.“ Die Zahl schwerer Körperverletzungen hat abgenommen, leichte Körperverletzungen seien dagegen häufiger vorgekommen. Außerdem wurden Drogen konsumiert. Engelhardt: „Einige ausländische Gäste habe ein entspanntes Verhältnis zum Rauchen eines Joints.“ Bei der Lärmbekämpfung verzeichnen die Festorganisatoren Fortschritte. „Die Schausteller haben sich an die Regelungen gehalten. Außerdem hat eine zweite Sanitätsstation die Rettungsfahrten mit Martinshorn reduziert“, sagt Andreas Kroll.

Wenn es das Wetter zulässt, starten an diesem Samstag gegen 16 Uhr Heißluftballone vom Wasen zu einem Rennen. Sieger ist der Ballonfahrer, der nach 90 Minuten die weiteste Strecke zurückgelegt haben wird. Am Sonntag, 12. Mai, klingt das Frühlingsfest gegen 21 Uhr mit einem Musikfeuerwerk aus.