Sollte der Forderung nach einem Nationalpark durch Greenpeace oder ... Foto: dpa

Aktivisten demonstrieren vor Stuttgarter Landtag. Siebentägiger Marsch in den Schwarzwald.

Stuttgart - Mit rund 50 gelben Baumbannern haben Greenpeace-Aktivisten am Montag vor dem Stuttgarter Landtag für die Einrichtung eines Nationalparks im Nordschwarzwald demonstriert. Sie verwiesen dabei auf eine repräsentative Umfrage des Forsa-Instituts, in der sich 65 Prozent der Baden-Württemberger für ein solches Schutzgebiet aussprechen. "Ein großer natürlicher Wald fehlt in Baden-Württemberg. Dabei ist das der Wunsch der Bevölkerung", sagte Greenpeace-Waldexperte Luis Scheuermann.

Am Mittag machte sich die Gruppe zu einem siebentägigen Marsch in den Schwarzwald auf. Unterwegs wollen sie in Vaihingen, Böblingen, Herrenberg, Nagold, Pfalzgrafenweiler und Freudenstadt Station machen und für das Schutzgebiet werben. Am Sonntag soll dann in Baiersbronn ein Holzschild mit der Aufschrift "Herzlich Willkommen Nationalpark Schwarzwald" aufgestellt werden.

"Mit unserem Fußmarsch wollen wir uns dem Thema sanft annähern", sagte Scheuermann der Nachrichtenagentur dpa. "Auch die Politik soll nichts überstürzen, aber ihre Pläne zügig vorantreiben." Es gehe nicht darum, die Betroffenen im Schwarzwald zu überrumpeln, sondern gemeinsam mit ihnen ein Konzept zu entwickeln. Dafür müssten jedoch auch die Gegner bereit sein für den Dialog.

Für die Umfrage hatte Forsa Ende August rund 1000 Menschen im Südwesten angerufen. Neben dem klaren Votum für den Nationalpark sprachen sich 42 Prozent auch allgemein für mehr Naturschutzgebiete aus. Baden-Württemberg ist neben Rheinland-Pfalz das einzige Flächenbundesland ohne Nationalpark.