Ressortchefin Hoffmeister Kraut kritisiert Strafzölle der USA. Foto: Weissbrod

Wirtschaftsministerin: "Abschottung und Protektionismus schaden den internationalen Handelsbeziehungen."

Stuttgart/Balingen - Die von den USA auf Einfuhren von Stahl und Aluminium aus der EU verhängten Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte stoßen auf scharfe Kritik des Wirtschaftsministeriums. "Abschottung und Protektionismus schaden den internationalen Handelsbeziehungen, den Unternehmen und letztlich allen Beteiligten", sagte die baden-württembergische Ressortchefin, Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) am Freitag in Stuttgart.

Die Begründung, es handele sich um eine Maßnahme zur Stärkung der nationalen Sicherheit, sei so durchsichtig wie die Zielsetzung selbst. Der amerikanische Präsident Donald Trump scheine Eskalation als zulässige Verhandlungstaktik zu betrachten.

Die CDU-Politikerin warnte vor einer Eskalation des Handelskriegs. Sollten die USA auch noch Einfuhrzölle auf Autos erheben, wäre dies ein schwerer Schlag für Baden-Württemberg.

Mit 12,2 Prozent aller Exporte seien die Vereinigten Staaten das für Baden-Württemberg mit Abstand wichtigste Absatzland. Der Chef des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK), Wolfgang Grenke, erklärte, die Entscheidung der US-Regierung sei ein schwarzer Tag für den freien Handel. «So gehen verlässliche Partner nicht miteinander um.» In letzter Instanz würden die USA die Auswirkungen selbst über höhere Preise spüren.