In Stuttgart kam es in der Nacht zum Mittwoch durch Sturm Gonzalo zu erheblichen Behinderungen. Foto: dpa

Orkanböen fegen über Baden-Württemberg. Bäumen knicken um, Dächer werden abgedeckt, auch Bahnen fahren nicht mehr. Der Sturm hat in Teilen des Südwestens viele Gefahren ausgelöst.

Stuttgart - Der erste richtige Herbststurm hat in der Nacht zum Mittwoch in Baden-Württemberg Schäden verursacht und Behinderungen im Straßen- und Bahnverkehr ausgelöst. Mehrere Menschen wurden verletzt. Auf dem höchsten Berg Baden-Württembergs, dem 1493 Meter hohen Feldberg, fiel in der Nacht der erste Schnee der Saison - drei Zentimeter blieben liegen, meldete der Deutsche Wetterdienst in Stuttgart.Polizisten, Feuerwehrleute und der Rettungsdienst hatten überall im Land alle Hände voll zu tun.

Orkanartige Windböen zogen über Teile Baden-Würrtembergs. Wie das Innenministerium mitteilte, kam es in allen Regierungsbezirken wegen umgestürzten Bäumen und Baustellenabsperrungen sowie herumfliegenden Gegenständen zu Beeinträchtigungen im Straßenverkehr. Zahlreiche Fahrzeuge, Gebäude und Stromleitungen wurden beschädigt.

Eine umfallende Eiche durchdrang in Aalen die Windschutzscheibe eines vorbeifahrenden Autos. Der 45-jährige Fahrer wurde schwer verletzt. Am Fahrzeug entstand Totalschaden. Ein ebenfalls 45-jähriger Radfahrer wurde in Schwäbisch Gmünd von einem umstürzenden Baum getroffen und leicht verletzt.

In der Nachbarschaft einer Kirche in Hüffenhardt (Neckar-Odenwald-Kreis) wurde von einem Anbau ein etwa 50 Quadratmeter großes Blechteil abgerissen, das sich im Kirchendach verhakt hatte. Zur Beseitigung musste ein Autokran eingesetzt werden. Der Sachschaden beläuft sich auf mindestens 30 000 Euro. Im Stadtgebiet Stuttgart kam es wegen umgestürzter Bäume zu Streckensperrungen der Stadtbahnen U3 und U14.

Ein Regionalexpress auf der Fahrt von Konstanz nach Karlsruhe kollidierte bei Triberg (Schwarzwald-Baar-Kreis) mit einem umstürzenden Baum. Der Baum durchtrennte zuerst die Oberleitung, riss einen Strommasten um und traf danach das hintere Zugdrittel. Keiner der 28 Passagiere wurde verletzt.

Die Fahrgäste wurden durch die Feuerwehr vorübergehend in einem Gemeindehaus untergebracht, bevor sie ihre Fahrt mit einem Schienenersatzverkehr fortsetzen konnten. Die Bahnstrecke sollte bis Mittwochmittag gesperrt bleiben. In Wiernsheim (Enzkreis) evakuierten Einsatzkräfte eine Asylbewerberunterkunft für einige Zeit - 20 Menschen wurden in einer Sporthalle untergebracht.