Insa S., Medizinstudentin im 10. Semester, Universität Freiburg. Foto: Britt Schilling/Universitätsklinikum Freiburg

Wir sprachen mit Insa S., Medizinstudentin an der Universität Freiburg.

Warum schlägt das Herz ein Leben lang? Woher wissen Augenbrauen, wann sie aufhören müssen, zu wachsen? Und wieso wird man gelb, wenn die Leber nicht mehr funktioniert? Diese Fragen fand ich schon als Kind spannend. Und als ich mit 13 Jahren während eines Praktikums winzige Frühchen füttern, ein Baby manuell beatmen musste, und bei einem Herzkatheter zuschauen durfte, infizierte ich mich endgültig mit dem »Morbus Medicus«!

Das Besondere an der Medizin und das, was mich schon als Teenager in ihren Bann zog, ist ihre Vielfältigkeit. Zum einen ist sie eine Mischung aus Naturund Geisteswissenschaft und je nach Fach benötigt man Fingerspitzengefühl, Menschenkenntnis oder Spaß am Rätselraten. Man lernt jeden Tag Menschen mit interessanten Lebensgeschichten kennen und erlebt im Krankenhaus die verrücktesten Geschichten. Man kann im Team arbeiten oder alleine, im Labor, im OP, auf einer Station – aber theoretisch auch im Management, Journalismus oder in der Industrie. Und das Sahnehäubchen auf diesem »Markt der Möglichkeiten « ist, dass man durch seinen Beruf anderen Menschen helfen kann.

Wie der Alltag im Krankenhaus dann genau aussieht, hängt vom Fachgebiet ab. Während Ärzte in der Inneren Medizin vor allem Patienten untersuchen und Behandlungen besprechen und planen, steht in chirurgischen Fächern die Arbeit im OP im Vordergrund. Daneben gibt es aber noch sehr viele andere Fachrichtungen, die ihre ganz eigenen Anforderungen haben.

Um Arzt zu werden, muss man erst einmal das Studium bewältigen. Das ist machbar, die Gerüchte sind allerdings wahr: Zeitweise ist der Lernstoff ein Mount Everest und die Freizeit dementsprechend eingeschränkt. Neben ein wenig Disziplin ist deshalb die wichtigste Voraussetzung für ein erfolgreiches Studium, dass man sich für Medizin interessiert und auf den Arztberuf freut – mit diesem Ziel vor Augen fällt es leichter, tabellenweise Enzymdefekte auswendig zu lernen.

Ich befinde mich mittlerweile auf der Zielgeraden, in drei Monaten wartet das Staatsexamen auf mich. Nach dem PJ, das ist das praktische Jahr, also der letzte Teil des Studiums, möchte ich Neurologin werden.