Anette Engel, DHBW Studium in Karlsruhe zum Physician Assistant Orthopädie und Unfallchirurgie. Foto: Anette Engel

Wir sprachen mit Anette Engel, DHBW Studentin an der DHBW Karlsruhe.

Er bildet eine dritte Säule bei der Patientenversorgung: der Physician Assistant (PA).

Der Physician Assistant ist ein junges innovatives Berufsbild im Gesundheitswesen, welches man seit wenigen Jahren in Deutschland an einigen Hochschulen studieren kann.

In einem Bachelor Studium über sechs Semester, erwirbt der Physician Assistant umfassende medizinische Kenntnisse, und bildet neben der Pflege und dem Arzt die dritte Säule in der Patientenversorgung. Der PA ist dem ärztlichen Dienst zugeordnet, er entlastet den Arzt, indem er übertragbare Aufgaben übernimmt. Dadurch soll dem wachsenden Ärztemangel aufgrund unserer demografischen Entwicklung entgegengewirkt werden.

Das PA-Studium bietet eine Alternative zum herkömmlichen Medizinstudium, bei dem man teilweise sehr lange auf einen Studienplatz warten muss. Das Curriculum ist dem Medizinstudium eng angelehnt, dies ist auch wichtig, um auf einem anspruchsvollen Niveau arbeiten zu können, und um genügend Fachwissen zu erlangen.

Das duale Studium an der DHBW bietet den Vorteil, dass man während der Studienzeit über seinen Arbeitgeber angestellt und versichert ist und eine monatliche Vergütung erhält. Die Vorlesungsphasen finden an der DHBW statt, es werden auch Blockpraktika in verschiedenen speziellen Bereichen wie Pathologie oder Schockraummanagement durchgeführt.

In den Paxisphasen arbeitet der Student in »seiner« Klinik, erwirbt dort Kenntnisse im Krankenhausalltag und erhält so Fertigkeiten in seinem späteren Tätigkeitsbereich. Ich habe mich nach langjähriger Tätigkeit in der Pflege zu diesem Studium entschlossen, da mich die Medizin begeistert und mir dieses neue Berufsbild einen komplett neuen Tätigkeitsbereich eröffnet hat, der mich fasziniert.

Ich arbeite in der orthopädischen und unfallchirurgischen Abteilung. Zu meinen Tätigkeiten gehören erste und zweite OP-Assistenz und das Arbeiten in der Notaufnahme. Dort verschafft sich der zuständige Arzt einen Überblick über den Patienten, und wir legen die Vorgehensweise fest. Danach nehme ich den Patienten auf, führe die körperliche Untersuchung durch und erstelle den Aufnahmebrief.

Kleine Wundversorgungen führe ich nach Anordnung selbständig durch, wie zum Beispiel das Nähen einer Schnitt- oder Platzwunde. Weiterhin kümmere ich mich um Neuaufnahmen auf der Station, führe selbständig das Anamnesegespräch, die körperliche Untersuchung, veranlasse weitere erforderlichen Untersuchungen und bereite die anfallenden Aufklärungsgespräche vor. Auf Station lege ich Venenverweilkanülen, kümmere mich um die Patientenentlassungen, schreibe die Entlassungsbriefe, erstelle Befundberichte für Reha-Maßnahmen und bin bei der Visite dabei. Als Voraussetzung für diesen Beruf muss man unbedingt naturwissenschaftliches Interesse und Kenntnisse mitbringen, da der Stoff sehr umfassend ist.

Man sollte gut mit Menschen umgehen können und darf keine Berührungsängste haben. Ebenso sollte man niemals den Respekt vor dem Aufgabenbereich verlieren, man arbeitet mit Menschen in einem sehr verantwortungsvollen Bereich.