Die Ehrungen für 25 Jahre wurden von Markus Haberstroh (Zweiter von rechts) und Michael Szobries (Dritter von rechts) durchgeführt. Mit auf dem Bild neben den Geehrten ist Hauptkommandant Martin Irion (Dritter von links) und Bürgermeister Helge Viehweg (rechts). Foto: Kraft Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Mit 124 Einsätzen, im Vorjahr waren es 82, waren die Feuerwehrkameraden im abgelaufenen Jahr gefordert

Die Freiwillige Feuerwehr Straubenhardt hatte zu ihrer Jahreshauptversammlung in die Turn- und Festhalle nach Langenalb eingeladen. Der Fanfarenzug Schwann begrüßte die Gäste mit einem musikalischen Gruß. Das beherrschende Thema des Abends: Die Zusammenlegung der sechs örtlichen Wehren, der Neubau des Feuerwehrgerätehauses und die Förderung und Weiterentwicklung der Jugendfeuerwehr.

Straubenhardt. Unter dem Motto "aus 6 mach 1 – wir wachsen zusammen" hat die Wehr große Aufgaben zu bewältigen und hat sie teilweise bereits gemeistert. Mit 124 Einsätzen, im Vorjahr waren es 82, waren die Feuerwehrkameraden im abgelaufenen Jahr enorm gefordert.

Kommandant Martin Irion sagte, dass man sich nach einer langen Planungsphase derzeit im Umbruch befinde. Durch frühzeitiges Eingreifen der Wehr hätten größere Schäden vermieden werden können. Er bezeichnete das Jahr 2018 als das Jahr der umgekippten Fahrzeuge, denn zu mehreren Verkehrsunfällen wurde man gerufen um Verletzte aus ihren Fahrzeugen zu bergen. Personell habe es bei den Einsatzabteilungen nur marginale Veränderungen gegeben. So gibt es in der Straubenhardter Wehr 128 aktive Mitglieder (2017: 127) und 21 Mitglieder in der Jugendabteilung (2017: 15). Der Schwerpunkt bei den aktuellen Planungen liege in der Weiterführung der Modulübungen und dem Angleichen der Ausbildungsstände, auch bei den Führungskräften. In der 26. Kalenderwoche werde man das neue Fahrzeug LF 20 Kats bekommen, das zunächst in Langenalb stationiert sein soll, so Irion weiter. Mit der Gründung einer Sportgruppe sei man auf einem guten Weg. "Bei der Umsetzung der Projekte haben alle einen unbezahlbaren Beitrag geleistet", lobte er die Beteiligten. Man müsse versuchen die Veränderungen in der Altersstruktur der Wehr durch gezielte Jugendarbeit zu kompensieren, denn ohne das nötige Personal nütze auch die beste Technik nichts.

In seiner langjährigen Arbeit als Jugendwart sei das abgelaufene Jahr das bisher arbeitsintensivste gewesen, sagte Jugendleiter Jochen Treiber. Eine Vielzahl von Aktionen hätten ein "Höchstmaß an Engagement aller Mitstreiter" gefordert, denen er dafür seinen besonderen Dank aussprach auch im Namen seines Stellvertreters Johannes Reiser. Herausragend sei hierbei die Ausrichtung eines trinationalen Zeltlagers durch Jugendfeuerwehren des Enzkreises gewesen. Dabei waren auch Jugendliche aus Tschechien und Polen angereist. Mit dieser Veranstaltung und dem Erbrachten habe man im Enzkreis neue Maßstäbe gesetzt. Da es immer schwieriger werde, Nachwuchs zu gewinnen, will man eine Kindergruppe gründen. Ziel ist es hierbei, Kinder ab sechs Jahren aufzunehmen und spielerisch an die Feuerwehr heranzuführen. Hierzu hätten sich bereits sechs Frauen bereit erklärt, sich dieser Aufgabe zu stellen, so Treiber.

Bürgermeister Helge Viehweg sagte, mit dem Bau eines gemeinsamen Feuerwehrhauses stehe die Gemeinde im Wort bei der Feuerwehr. Dass er über die anstehenden Kostensteigerungen von rund 30 Prozent über Plan ebenso wie der ganze Gemeinderat nicht glücklich sei, verstehe sich von selbst. Eine erneute Überplanung hätte aber eine weitere Verzögerung des Baus um rund ein Jahr bedeutet, mit ungewissem Ausgang bei den Kosten. Planungssicherheit stehe an erster Stelle und er dankte dem Gemeinderat, der die Zustimmung gab, dass mit dem Bau begonnen werden kann. Die Mehrkosten lägen vornehmlich im Bereich Beton und Stahl und nicht, weil nach dem nachhaltigen Prinzip (C2C) gebaut werde, betonte Viehweg. Man baue für die Zukunft ein Zuhause. Die Jugendarbeit beeindrucke immer wieder und könne nicht genug gewürdigt werden. Einen kleinen Fehlbetrag in der Jugendkasse werde er persönlich ausgleichen, so der Rathauschef.

Der stellvertretende Kreisbrandmeister Michael Szobries bestätigte der Straubenhardter Wehr eine starke Motivation und einen professionellen Leistungsstand. Für ihn ist es ein beeindruckendes Bild, mit welcher Vehemenz und ohne Eifersüchteleien man hier Bausteine zusammenfüge, um zu einer Einheit zu kommen. Auf dem Weg dahin habe man schon viele Berge erklommen und befinde sich fast am Ziel. Die modulare Ausbildung bei der Wehr sei ein Meilenstein zu einem hohen Niveau auf allen Ebenen. Die Jugendarbeit müsse kontinuierlich weiter ausgebildet und gefördert werden, die finanziellen Unterstützungen seien jeden Euro wert. Auch auf Kreisebene seien Umstrukturierungen in vollem Gange, dabei stünden nicht selten bürokratische Hindernisse im Wege. Allen Aktiven und ihren Angehörigen wünschte er, dass sie von allen Einsätzen wieder gesund nach Hause kommen.

Tolle Kameradschaft

Der Verbandsvorsitzende des Feuerwehrverbands Enzkreis, Markus Haberstroh, war beeindruckt von der tollen Präsenz der Aktiven, eine "geile Truppe". Dass man bei der Zusammenführung der Wehren sich von einem meist vorhandenen Kirchturmdenken nicht leiten lasse, komme in einer tollen Kameradschaft zum Ausdruck.

Für das durchgeführte trinationale Zeltlager hatte er für alle Beteiligten ein Sonderlob parat, ein versprochenes Helferfest werde folgen. Für die Zukunft stehe die Planung der "Feuerwehr 4.0" an. Dabei gelte es, gemeinsam Konzepte zu erarbeiten. Welcher Weg letztendlich gegangen werde, sei ergebnisoffen.

Im Mittelpunkt des Abends standen zahlreiche Ehrungen, die Michael Szobries und Markus Haberstroh vornahmen.

Das Ehrenzeichen in Silber (25 Jahre Feuerwehrdienst) durch das Land Baden-Württemberg erhielten: Sven Bachteler, Jan Cordes, Christian Dau, Jochen Merkle und Alexander Stengele.

Das Ehrenzeichen in Bronze (15 Jahre Feuerwehrdienst) erhielten: Manuel Berger, Manuel Binder, Benjamin Egen, Bastian Faas, Christopher Gegenheimer, Steffen Herr, Jens Klenk, Rüdiger Knöller, Benjamin König, Markus Kraft, Mona Marulli, Manuel May, Sarak Pillin, Michael Pross, Timo Reister, Michael Roller, Martin Rothaug, Patrick Vester, Marco Weber, Christoph Zimmermann und Maurice Zimmermann.

Bürgermeister Helge Viehweg und Kommandant Martin Irion ehrten Ehrenkommandant Dieter Roth und Willi Pross für 60 Jahre und Klaus Bachteler für 50 Jahre.