Dass die Störche bereits auf dem Weg in den wärmeren Süden sind, glaubt die Expertin im Regierungspräsidium nicht. Foto: Bischoff

Tiere sind in beträchtlicher Anzahl zurück und dürften wohl auch noch einige Zeit bleiben.

Straubenhardt-Pfinzweiler - Sehr zur Freude vieler Anwohner ist Pfinzweiler neuerdings Heimat einerstattlichen Anzahl von Weißstörchen. Besonders gerne gastieren die weiß-schwarz gefiederten Vögel bei der Getreide-Ernte – dort nämlich, wo die Nahrungsauswahl groß ist.

Ganz Pfinzweiler freut sich: Seit etwas mehr als einer Woche sind Weißstörche rund um den Ort zu Gange. Und zwar mindestens 27 Stück. So viele hat Andreas Fuchs zeitgleich auf einem Acker gezählt. Egal, wo ein Mähdrescher auftaucht – die klappernden Gesellen sind zur Stelle und eskortieren die Landwirtschaftsmaschinen.

Dank auffliegender Heuschrecken und Schmetterlinge sowie davon huschender Mäuse haben die als Glücksbringer geltenden Vögel quasi ständig einen gedeckten Tisch vor sich. Nahezu alles was hochkommt, erfreut den Storchenschnabel.

Noch Mitte der 1980er-Jahre hatten Naturschutzfreunde Sorgenfalten auf der Stirn beim Gedanken an das Überleben der weiß-schwarz gefiederten Gesellen mit ihren markanten, roten Schnäbeln.

"Doch jetzt sieht man Störche immer öfter", weiß Silke Schweitzer vom Regierungspräsidium Karlsruhe. Im Jahr 2015 hat sie noch die Entstehung des Naturschutzgebietes "Pfinzquellen" in Straubenhardt begleitet und verzeichnete damals nur einen einzigen Weißstorch. Dass sich deren Population seit etwa zehn Jahren so gut erholt hat, liegt nach Schweitzers Einschätzung an den Bruthilfen und dem Erhalt von Feuchtwiesen.

"Frosch" auf dem Speiseplan

Denn traditionell steht auch gern "Frosch" auf dem Speiseplan eines Storchs. "Die wissen schnell, wo’s was zu futtern gibt", so Schweitzer. Auf dem Weg in den Süden dürften die Pfinzer Störche noch nicht sein. Dazu ist es zu früh. Zumal die inzwischen relativ warmen Winter den Störchen entgegenkommen. Da entscheidet sich manch einer, Deutschland gar nicht zu verlassen.

Und wenn sie doch Richtung Süden abheben, dann nicht mehr unbedingt nach Afrika, sondern nur noch bis Spanien. Dank dieser kürzeren Reiserouten sind auch die winterlichen Auswanderer schnell wieder vor Ort. Wenn sie dann in luftiger Höhe ein Nest bauen können, ist das Vogelglück perfekt.

"Ich habe schon erlebt, dass sich ein Storchenpaar eine Wohnung auf einem Kran eingerichtet hat", erinnert sich Schweitzer.