Die Ortsdurchfahrt Peterzell ist voraussichtlich bis Weihnachten eine Großbaustelle. Foto: Jansen

Die Ortsdurchfahrt des Alpirsbacher Ortsteils Peterzell ist vollgesperrt. Der Verkehr muss umgeleitet werden. Aber: Die Arbeiten verlaufen planmäßig.

Alpirsbach-Peterzell -Wer zurzeit nach oder durch Peterzell fahren will, stößt auf einige Probleme. Die Ortsdurchfahrt ist komplett gesperrt, statt sauberem Asphalt zeigen sich grober Kies, Erdreich und Bauzäune so weit das Auge reicht.

Die Landesstraße 415 ist seit Anfang März voll gesperrt. Die Ortsdurchfahrt Peterzell wird erneuert. Lastwagen- und Autofahrer, aber auch Fußgänger müssen sich alternative Wege suchen. Doch die Umleitungen, die über Dornhan und Hochmössingen führen, seien gut ausgeschildert, sagt Ortsvorsteher Rolf Knöpfle. Was das Navi vielleicht noch nicht anzeigt: Verlässt man Peterzell über die Dorfstraße Richtung Fluorn, ist die Straße offen. Die Gegenrichtung ist hingegen ab dem Autohaus Homecars gesperrt.

In Peterzell stellt sich das Gefühl ein, sich am Rande eines riesigen Sandkastens zu befinden. Bagger fahren durch die aufgebuddelte Ortsdurchfahrt, auch für Fußgänger ist kein Durchkommen. Kies türmt sich an manchen Stellen auf. Doch was wird hier eigentlich genau gemacht? "Peterzell wird gerade unterhöhlt", erklärt Knöpfle. Denn momentan sind die Tiefbauarbeiten, die gleich miterledigt werden, an der Reihe. Wasserleitungen werden erneuert und Kabel für die Netze BW und die Telekom sowie für die Straßenbeleuchtung werden verlegt. Außerdem wird aktuell der Unterbau für den kombinierten Rad- und Gehweg zwischen Industrie- und Grundegert-Straße angelegt. Ebenfalls entstehen soll ein neuer Schmutz- und Regenwasserkanal.

LKW-Fahrer übersehen Schilder

Trotz der umfassenden Ausschilderung verfährt sich doch der eine oder andere auf dem Weg nach Peterzell. Gerade die Fahrer großer Lastwagen sähen die Schilder nicht immer – da habe es auch schon mal mühsame Rückwärtsmanöver gegeben. Vor allem herausragende Steine seien eine Gefahr für Fahrzeuge. Eines sei hängengeblieben und habe einen Schaden davongetragen, erzählt Ortsvorsteher Knöpfle. Aber einen Abschleppdienst habe man noch nicht rufen müssen.

Grundsätzlich sind die Beteiligten mit dem Baufortschritt zufrieden. "Es läuft relativ gut", meint Knöpfle. Und auch das Regierungspräsidium Karlsruhe, das für die Maßnahmen mitverantwortlich zeichnet, kann vermelden: Die Arbeiten verlaufen planmäßig.

Auch die Anlieger haben sich mit den Arbeiten arrangiert: "Das muss ich lobend erwähnen, alle waren bisher kooperativ und höflich", betont Knöpfle, der als Ortsvorsteher die direkten Anfragen und Sorgen der Bürger mitbekommt.

Die Firma Saier, die ihr Werk am Ende der Baustelle hat, berichtet ebenfalls, keine einschneidenden Auswirkungen zu spüren. "Natürlich bedeuten die Maßnahmen für unsere Speditionspartner wie auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter längere Fahrzeiten", heißt es vom Unternehmen. Diese Mehrzeiten würden allerdings längst von den Mitarbeitern eingeplant. Die Speditionen hingegen werden von der Firma informiert. Auch zeigt die Firma Verständnis für die umfassenden Arbeiten. Die Straße, die sehr in die Jahre gekommen war, hatte die Sanierung dringend nötig.

Hin und wieder komme es vor, dass eine Lieferung etwas später eintreffe, aber das könne auch ganz andere Ursachen im Verkehr haben. Und dass Fahrer hin und wieder über Baustellen schimpfen, sei Normalität. "Es ist noch nicht passiert, dass uns jemand nicht gefunden hat", betont ein Vertreter der Firma.

Ortsdurchfahrt bis Weihnachten gesperrt

Bis Weihnachten müssen Anlieger und Durchfahrende noch aushalten – dann soll die Ortsdurchfahrt wieder geöffnet werden. Aber Ruhe ist damit um Peterzell herum noch lange nicht – immerhin handelt es sich bei den aktuellen Arbeiten erst um den ersten von insgesamt vier Bauabschnitten. Im zweiten Bauabschnitt, der parallel zum ersten im Sommer beginnen soll, soll die Hochwaldstraße ausgebaut werden.

Diese Arbeiten sollen in den Sommerferien beginnen, berichtet Knöpfle. So wird der Schulbetrieb vorerst nicht gestört. In diesem zweiten Bauabschnitt wird auch eine Wendestelle für den Bus eingerichtet.

Im Dezember haben die Peterzeller dann voraussichtlich das Schlimmste hinter sich. Die Leitungsarbeiten sind am aufwendigsten und nehmen damit den größten Teil der Zeit ein.

In den Bauabschnitten drei und vier werden noch einige Asphaltarbeiten erledigt, die seien aber schnell fertig, so das Regierungspräsidium Karlsruhe. Dann brauche man auch die Landesstraße 415 als Umleitungsstrecke für die dann gesperrten Straßen, erklärt Knöpfle. Insgesamt werden 3,1 Kilometer Straße saniert. Fertig sein soll alles im August 2023.